Winterferien in Rumänien 13. bis 26. 2. 2000
Mit dem Internationalen Bund ging es nach
Sovata (Harghita-Gebirge) zur Jugendbegegnung
Rumänien ist eine Reise wert! (Bericht eines Teilnehmers)
Also haben wir (d.h. 8 Jugendliche aus dem Landkreis Löbau-Zittau und 2 Mitarbeiter der Jugendberatungsstelle des Internationalen Bundes in Ebersbach) auch diesen Winter wieder dieses "Abenteuer" gewagt. Los ging es am 13. Februar mit einem Kleinbus und einem Pkw in Richtung Sovata. Dieser ungarisch-sprachige Kurort in Siebenbürgen war zwei Wochen lang Ausgangsort für unsere Aktivitäten. Das Team von Outward Bound, dem rumänischen Organisator hatte für komfortable Übernachtung gesorgt und so war das Erste, was wir nach der langen Reise taten, das Testen der Betten. Am Abend trafen wir dann mit der ebenfalls angereisten rumänischen Gruppe zusammen, die uns zahlenmäßig zwar unterlegen war, aber durchweg besser deutsch konnte als wir rumänisch bzw. ungarisch. Am nächsten Tag war erst einmal eine Ortserkundung angesagt. In verschiedenen Gruppen zogen wir mit Stadtplan und Stift bewaffnet los, um die überall im Ort angebrachten Zettel mit Quizfragen wie: "Welche Größe hat der BH der Dame an der Hotelrezeption?" einzusammeln und zu beantworten.
Dabei fanden wir auch ein paar Bars und Kneipen, in denen wir einige Abende verbrachten.
In den folgenden Tagen hatten wir bei Schneeballschlachten und Rodeln genügend Zeit uns richtig kennenzulernen und wagten uns weiter ins Land hinein nach Schäßburg, einer mittelalterlichen deutschen Stadt. Dort wurden wir auch prompt von ein paar Kindern auf deutsch begrüßt, die behaupteten, sie wären "richtige Sachsen", waren sie auch - Siebenbürger Sachsen eben.
Die uralte Stadtbefestigung und die Burg, wo unter anderem das Geburtshaus von Graf Dracula (Vlad Tepes - gesprochen: Zeppesch)zu finden ist, haben uns alle sehr beeindruckt, ebenso wie der deutsche Bergfriedhof, der majestätisch über der Stadt thront.
Ein weiterer interessanter Programmpunkt war ein Schnitznachmittag, bei dem unter Anleitung eines professionellen Handwerkers jeder einmal Gelegenheit hatte ein kleines Kunstwerk mit typisch ungarischen Motiven herzustellen oder einfach seiner Phantasie freien Lauf zu lassen und mit dem Material zu experimentieren.
Natürlich konnten es sich einige nicht nehmen lassen, in eine richtige rumänische Disco zu gehen, um "die Sau rauszulassen". Wem das zu laut war, der kam an einem ungarischen Tanzabend sicherlich voll auf seine Kosten. Eigens für uns wurden drei Musikanten und zwei Vortänzer eingeladen, die mit uns Volkstänze einstudierten, wobei nicht nur Teile der Einrichtung zu Bruch gingen, sondern auch alle richtig ins Schwitzen kamen. Besonders hatte es uns der "Pinguintanz" angetan, man darf gespannt sein, wie bald in deutschen Großraumdiscos getanzt wird.
Selbstverständlich waren wir nicht nur so zum Spaß nach Rumänien gekommen, sondern wollten, weil ja gerade Winter war auch ein bißchen Skifahren. Die Langlauf-Neulinge konnten sich mit diesem Gedanken nicht so recht anfreunden, und versuchten zunächst, sich "gegenseitig die Augen auszustechen"(kleiner Sportunfall).
Aber es half nichts - alle mußten mit ins Gebirge. Vollbepackt mit Lebensmitteln und dem Allernötigsten ging es auf eine einsame Berghütte. Oben angekommen, gab es eine ganze Menge Arbeit: Vier Öfen mußten mit Holz versorgt, Essen gekocht und Geschirr gespült werden. Da wir aber alle echte Abenteurer waren, schafften wir diese kleinen Handgriffe ganz wie von selbst. Wer Lust hatte, konnte im Freien übernachten und bei dem wunderbaren Sternenhimmel in den Bergen sollte sich niemand ein Schneebiwak entgehen lassen. Außerdem wurde noch ein Iglu gebaut, das wir gerne an Touristen vermietet hätten, leider kam keiner vorbei - denn dort oben war eine idyllisch-menschenleere Gegend.
Nach diesen drei besonders schneereichen Tagen erwartete uns noch ein absoluter Knüller - der Abschlußabend. Es wurde viel getanzt und gesungen und jeder durfte einmal auf dem eigens dafür bereitgestellten Thron Platz nehmen und König sein, während alle anderen ihm huldigten. Während dieser Zeremonie kam auch jeder bei den mitgebrachten Geschenken auf seine Kosten.
Schließlich lagen zwei erlebnisreiche Wochen hinter uns, in denen wir viel Kraft für Schule und Arbeit sammeln konnten. Bevor wir auseinandergingen wurden noch viele Adressen getauscht und alle waren sich einig: Wir sehen uns wieder - in Rumänien!
Diese Internationale Jugendbegegnung wurde finanziert durch "Jugend für Europa" und Teilnehmerbeiträge, ausgerüstet und organisiert wurde sie vom Internationalen Bund, Jugendhilfeverbund Sachsen Ost.