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Info: Hilfe für die Wassertalbahn

Hochwasser Valea Vaserului / Maramureş / Rumänien

Valea Vaser (Maramureş), Foto: Michael Schneeberger
Wassertalbahn (Vişeu de Sus)

Foto: Michael Schneeberger

Nachdem in der Maramureş schon in der vorausgegangenen Woche überwiegend regnerisches Wetter herrschte, erzeugten die sintflutartigen Niederschläge (Gewitter) ab Samstag mittag 26.07.2008 ein verheerendes Hochwasser im Valea Vaser.
Davon überrascht wurde auch ein mit Dampflok geführter Touristenzug auf seiner Rückfahrt von Faina nach Vişeu de Sus. Kurz vor der Station Bardau blieb die Komposition im Geröll eines Seitenbaches stecken. Die ca. 160 Fahrgäste (darunter auch viele Ausländer) wurden - begleitet vom Zugpersonal - in die nächstgelegenen Cabanas (Bardau, Cozia, Faina) geleitet, wo sie übernachten mussten.

Ein aus Grenzpolizei, Feuerwehr, Armee, Sanitätspolizei und Bergrettung zusammengesetzter Krisenstab begann unverzüglich, die Hilfe zu organisieren. Prioritär war die Versorgung der Eingeschlossenen mit Lebensmittel und Medikamente; gleichzeitig lief die Evakuierung (Hubschrauber, Feuerwehr etc.) insbesondere von Kindern und älteren Menschen an.
Bis Montag 28. Juli konnten alle Touristen evakuiert werden; zum Glück kam niemand von ihnen zu Schaden. Die Organisation der Hilfe, auch für die lokale Bevölkerung, funktionierte gut. Viele Touristen haben sich persönlich für die Rettung und die gute Betreuung bedankt.

Die Naturkatastrophe war NICHT vorhersehbar. Bis Samstagmittag gab es keine Anzeichen, dass der Wasserfluss dramatisch ansteigen würde. Die sintflutartigen Gewitterregen - sie dauerten mehrere Stunden an! - waren ein Jahrhundertereignis. Im Unterschied zu den vergangenen Hochwasserkatastrophen im Wassertal (2001, 1970) hinterliess die Flut diesmal kapitale Schäden an Brückenfundamenten und Schutzmauern. Dies geschah insbesondere durch gewaltige Mengen an gelagertem Rundholz, welche, vom Hochwasser mitgerissen, auf ihrem Weg zu Tal auch solideste Beton- und Steinverbauungen zertrümmerten.

Valea Vaser (Maramureş), Foto: Michael Schneeberger
Wassertalbahn (Vişeu de Sus)

Foto: Michael Schneeberger

Die Schäden an der Bahnstrecke sind ausserordentlich gross, der Bahnbetrieb vollständig eingestellt. Zahlreiche Brücken sind zerstört, viele Gleisabschnitte unterspült oder weggerissen. Drei Züge (darunter der Dampfzug mit der Lok "Elvetia") sind unterwegs eingeschlossen worden und verbleiben wegen der zahlreichen Streckenterbrüchen bis auf weiteres in den Bergen. Betroffen ist auch die Strasse von Vişeu de Sus nach Valea Scradei und Valea Pestilor, welche an mehreren Stellen durch die Wassermassen weggerissen wurde.
Aufräumarbeiten und Wiederaufbau der Waldbahn werden viel Zeit beanspruchen; die Kosten werden nach ersten Schätzungen auf mindestens 10 Millionen Euro veranschlagt.

Von Seiten der Bahngesellschaft, des Naturparks "Munţii Maramureşului" und der lokalen Behörden besteht der Wille, die Waldbahn von Vişeu de Sus (die letzte Waldbahn Rumäniens!), nicht zuletzt wegen ihrer touristischen Bedeutung, wieder aufzubauen. Für diese schwere, mit sehr hohen Kosten verbundene Arbeit hofft man auch auf Hilfe aus dem Ausland. Bereits ist Unterstützung aus der Schweiz, Österreich und Deutschland zugesagt worden. Initiiert wurde die internationale Kampagne vom schweizerischen Verein "Hilfe für die Wassertalbahn/Rumänien"; sie wird mittlerweile von zahlreichen Organisation unterstützt und mitgetragen. Aktuelle Informationen - auch über die angelaufene Spendenaktion - finden sich unter anderem bei www.wassertalbahn.ch, www.brinkle.eu und www.cffviseu.ro.

Michael Schneeberger, (migu@ecotours.ro), Vişeu de Sus, 09.08.2008


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