Vor 25 Jahren: Eine unendlich lang erscheinende und holprige Straße schlängelt sich vorbei an sanften Hügeln, die nicht Berge genannt werden wollen - irgendwo im Nordosten Rumäniens, nahe der Grenze zu Moldawien. Vorbei, an wie von Chagall willkürlich in die Landschaft geworfenen Häuser, die schief und unverschämt bunt im Schlamm stehen und deren Fenster mit großen Augen dem Vorbeiziehenden nachschauen. Irgendwann nimmt der Reisende eine letzte Abbiegung scharf nach links und erreicht nach einer weiteren Schotterpiste den Ausgangpunkt der unglaublichsten Geschichte der jüngeren Blasmusik: Zece Prajini – das kleine Heimatdorf einer großen Band. Im Jahr 1997 entschlossen sich hier 12 Musiker, mit einer bis dahin nie gehörten Druckwelle aus Tuben und Hörnern und wilden Kakophonien aus Trompeten und Saxophonen die Welt zu erobern. Entfesselte Blasmusik mit aller Wucht in die Welt zu tragen – das war die Idee! Der Rest ist Geschichte. 25 Jahre im Dienste osteuropäischer Blasmusikkultur zur Verbreitung von Lebensfreude rund um den Planeten! Die Ernsthaftigkeit und Trageweite der Mission wurde schon mit der ersten Albumveröffentlichung 1998 mit dem Zitat des Seniortrompeters Radulescu festgehalten: "...und wartet's ab - irgendwann werden wir auch auf dem Mars auftreten".
Jetzt in 2021: Seit dieser folgenschweren Aussage hat sich Fanfare Ciocarlia während unzähliger Tourneen Millionen Kilometer dem roten Planeten angenähert. Zur Musik muß auch hier nichts mehr neu geschrieben werden: ihr unverwechselbarer Stil und ihr beispielloses Talent, Roots-Musik vom Balkan mit Anleihen aus Jazz, Pop- und Rockmusik zu veredeln, Blasmusik mit einer absurd anmutenden Präzision und Geschwindigkeit zu interpretieren hat ihnen zu Kultstatus in der Musikszene von Punk bis Klassik verholfen. Zweieinhalb Dekaden und 10 Studioalben später steht die Gypsy brass band Fanfare Ciocarlia auf der Spitze des Blasmusik-Olymps, als eine Pandemie die Welt in Schockstarre versetzt. Dieses Ereignis hatte die gleichen Auswirkungen auf das Leben der Musiker wie für Millionen andere Künstler auch: abrupter Stillstand. Und noch während die Welt in planloser Starre innehielt, wurden Fans weltweit aktiv und ermöglichten mit ihrer finanziellen Unterstützung und unzähligen Mut spendenden Nachrichten die lang geplanten Studioaufnahmen. Hier ist das Ergebnis zu hören: "It Wasn't Hard To Love You" ist eine musikalische Ode an alle Fans von Fanfare Ciocarlia und erweitert die Geschichte der Band um ein neues musikalisches Kapitel. Mögen die auf diesem Album festgehaltenen 16 Titel Menschen ein Lächeln auf die Gesichter zeichnen, Freude spenden und den Soundtrack für durchtanzte Nächte liefern!
Wegen der aktuellen Corona-Maßnahmen wurden einige Konzerte in 2022 abgesagt oder verlegt, siehe: asphalt-tango.de.
Derzeit leider keine Konzert-Termine bekannt.Seit vielen Jahren ist es das Ziel der legendären Zigeuner-Blaskapelle Fanfare Ciocarlia, großartige Musik zu machen, die Menschen dazu inspiriert, zu tanzen, frei zu sein und das Leben zu genießen. Seit fast 25 Jahren haben sie über 12 Alben veröffentlicht und unzählige Shows auf der ganzen Welt gespielt, die die Weltmusik-Charts und internationalen Festivals anführten. Durch ihre Musik haben sie eine einzigartige jahrhundertealte Zigeunerkultur aus ihrem Heimatland Rumänien am Leben erhalten.
Um unser 25-jähriges Jubiläum als Band im Jahr 2021 zu feiern, hatten wir geplant, ein spezielles Album "Es war nicht schwer, dich zu lieben" (eine Ode an unsere Fans) aufzunehmen, zu veröffentlichen und zu touren. COVID-19 hat dem jedoch ein Ende gesetzt! Wir finanzieren unsere Alben normalerweise durch Einnahmen aus Live-Shows, aber aufgrund der Corona-Krise können wir nicht live spielen, und weil wir nicht live spielen können, können wir das Album nicht finanzieren!
Fanfare Ciocărlia, die berühmteste Balkan Brass Band der Welt, feiert in 2016 ihr zwanzigjähriges Bestehen.
Das Dutzend Musiker aus dem verwunschenen rumänischen Dorf Zece Prăjini wird von der Bühne aus zur wilden Geburtstagsparty blasen -
im Jubiläumsjahr steht eine ausgedehnte Welttournee auf der Agenda!
Seit ihrer Entdeckung eroberte Fanfare Ciocărlia Europa
im Sturm. Mit ihrer gepfefferten Blasmusik erreicht die Band heute Punks und Headbanger, Jazz- sowie Weltmusikanhänger.
Selbst die Welt der Klassik empfängt Fanfare Ciocărlia mit offenen Armen und bittet in die renommiertesten Konzertsäle und Opernhäuser.
Nach Europa wurde Fanfare Ciocărlia auch in den USA, Japan und Australien berühmt.
Die Londoner Times umschrieb Fanfare Ciocărlias
Balkan-Funk als "heavy, heavy monster sound" und die CD-Veröffentlichungen katapultierten den unverwechselbaren Balkan-Groove der Band auf
die Tanzflächen der Clubs weltweit. Zahllosen DJs und Bands dienen sie als Vorbild und Fanfares Neuinterpretationen westlicher Klassiker
wie z.B. Duke Ellingtons Caravan zeigen, wie sie mit ihren Blechblasinstrumenten mühelos jegliche Musik schultern.
2016 strahlte die BBC eine TV-Dokumentation über Fanfare Ciocărlia aus und seit dem 15. April 2016 steht in Plattenläden weltweit das neue Album
"Onwards to Mars"
in den Regalen. Auf diesem Album präsentiert die Band brandneue Songs, die auf ihrer Weltournee mit auf die Reise über alle Kontinente gehen.
Im Laufe der Jahrzehnte haben sie ihren Glanz verloren und eine eigene Patina gewonnen, sie haben unzählige Narben und Beulen und sie sind aus Blech - die Instrumente der zwölf Meister der Highspeed Blasmusik von Fanfare Ciocărlia. Sie sind geliebt und geschunden. Über 100 Konzerte im Jahr, unzählige Flüge, verbeulte Trichter der Basstuben, dutzende Male wurden Ventile neu verlötet, Trichter gerichtet, Klappen mit Gummis zur Arbeit gezwungen. Als die Basstuba von Monel in der Tür des Fahrstuhles zu der Dachterrasse am Hollywood Boulevard eingeklemmt wurde, war ihr Ende scheinbar besiegelt. Danny Elfman, Hollywoods angesagter Filmmusikkomponist, hatte anlässlich seines fünfzigsten Geburtstags geladen. Eine neue Tuba? Kein Problem - nur das ein Abschied von seinem Instrument undenkbar ist, und so die geübten Hände der Musiker die übel zugerichtete Tuba, und somit auch diese Party gerettet haben.
Die Party, zu der Fanfare Ciocărlia Sturm bläst und damit notorisch das Publikum zum Rasen bringt, ist seit dem 25.Oktober 2004 endlich auch auf DVD erhältlich, über 150 Minuten rasanter Blechmusik. Neben einem kompletten Konzertmitschnitt und auserwählten "Extras" für Liebhaber ist hier auch die gekürzte Version von "Iag Bari - Brass on Fire" zu sehen. Unter der Regie von Ralf Marschalleck entstand das Roadmovie im großen Kinoformat, welches den Versuch unternimmt, die aufregenden und gar so unterschiedlichen Welten zwischen dem Leben im Zigeunerdorf und den Konzertbühnen im Ausland zu beschreiben. Heute noch auf der Bauernhochzeit im Nachbardorf engagiert und morgen schon auf dem Flug nach Japan - Eindrücke aus einem Musikerleben, das sich auf eine alte Tradition stützt und nun den Hunger der wachsenden internationalen Fangemeinde nach entfesselter Blasmusik und balkanischer Atmosphäre stillt.
Auch der deutsche Spielfilm hat Fanfare Ciocărlia entdeckt: Fatih Akin hat das Orchester eingeladen, in seinem Film "Gegen die Wand" aufzuspielen. Der Film lief am 12.Februar 2004 im Wettbewerb der Berlinale und hat den Goldenen Bären gewonnen.
"Haben unsere Cousins nicht bei der Entstehung des Jazz in Amerikas Südstaaten entscheidend mitgewirkt?" fragt sich Ioan, ältestes Mitglied von Fanfare Ciocărlia und verfolgt damit die Spur seiner Vorfahren, die nach dem Ende der Sklaverei Mitte des 19.Jahrhunderts nach Amerika auswanderten. Inwieweit Jazz die Musik von Fanfare Ciocărlia beeinflust hat, kann auf ihrer neuen CD "Gili Garabdi - Ancient Secrets of Gypsy Brass" (ATR 0605) nachgehört werden. Das statement der Musiker selbst zu der im März erscheinenden CD lautet: "Our music is wild and passionate and adventurous because that"s how we live ... We are magicians of music and in Zece Prăjini the ancient secrets of Gypsy magic live."
Die Musiker von Fanfare Ciocărlia sind von der alten Spielwut ihrer Väter beseelt und so werden sie mit Trompeten, Hörnern, Klarinetten und ihrer Pauke - Derwischen gleich - immer wieder auf Asphalt-Tango-Tour gehen, um ihr Repertoire auf den großen Konzertbühnen der Welt zu präsentieren.
Zum ersten Mal treten die beiden berühmtesten Gypsy Brass Bands der Welt gegeneinander an. Jetzt wird ein für alle Mal geklärt, welche Band den heißesten Atem hat! Wer ist König des Balkan Brass?
In der linken Ringecke:
Fanfare Ciocărlia aus dem
Nordosten Rumäniens, denen der Ruf als schnellste Blaskapelle der Welt vorauseilt und die im Laufe ihrer irrwitzigen Karriere
für so manchen Sturm auf Konzertbühnen rund um den Globus verantwortlich zeichnen.
Und in der rechten Ecke:
Die serbische
Trompeter-Legende Boban Markovic & Orchestra - Überlebende des Bürgerkrieges, ungeschlagene Champions des Guca Festivals
und von Emir Kusturica auf Zelluloid gebannt. Star der Band ist der Youngster Marko Markovic.
Das Album wurde in einer Pension in den entlegenden Wäldern Transylvaniens aufgenommen, während der Recording Session des ultimativen Battle wackelten die Grundfeste von Graf Draculas Schloss in Vlad Tepes... Beide Bands haben sich hörbar ins Zeug gelegt und ziehen mit waghalsigen Grooves und ehrgeizigen Soli in die Arena. Die Anwärter auf den Titel König des Balkan Brass präsentieren ihre eigenwilligen Versionen von Duke Ellingtons "Caravan" und wirbeln das James Bond Thema durch die Lüfte, auf dem Album sind zudem viele traditionelle Balkantitel zu hören als auch eine surreale Coverversion des Gummy Bear Songs.
Das Album Balkan Brass Battle ist am 20. Mai 2011 erschienen.
Meine Meinung:
Fanfare Ciocărlia ist tatsächlich noch immer die "schnellste Blaskapelle der Welt"!
Ich finde es jedoch ein wenig schade, dass dieser Balkan Brass Battle vorwiegend instrumental ausgetragen wird...
Asphalt Tango Records ist ein junges Berliner Label, das sich der musikalischen Vielfalt Osteuropas verschrieben hat.
Das Label wurde im Sommer 2002 gegründet, um mit den über die Jahre gesammelten Erfahrungen neue Künstler und Projekte
auf diesem musikalischen Terrain zu fördern, Tonträger zu produzieren, diese zu veröffentlichen und weltweit zu vertreiben.
Asphalt Tango Records unterhält seinen eigenen Onlineshop:
www.asphalt-tango-shop.de
mit ausgewählten und teilweise schwer zugänglichen Musikveröffentlichungen
(z.B. Dona Dumitru Siminica, Toni Iordache, Maria Tanase, Ion Petre Stoican).
Siehe auch: Asphalt Tango Records: Sounds from a bygone Age (Klänge einer vergangenen Zeit)
2008 | Ilosaarirock | Joensuu | Finland |
2008 | Crossing Cultures | Warsaw | Poland |
2008 | Forde Folk Music Festival | Forde | Norway |
2008 | TFF | Rudolstadt | Germany |
2007 | Sziget Festival | Budapest | Hungary |
2007 | Carinthischer Sommer | Villach | Austria |
2007 | Roskilde Festival | Roskilde | Denmark |
2007 | North Sea Jazz Festival | Rotterdam | Netherlands |
2006 | Poolbar Festival | Feldkirch | Austria |
2006 | Pirineus Sur | Huesca | Spain |
2005 | PercPan | Rio de Janeiro | Brazil |
2004 | Earth Celebration (together with KODO) | Sado Island | Japan |
2004 | Jazz an der Donau | Straubing | Germany |
2004 | Cabaret Sauvage | Paris | France |
2003 | Linzer Klangwolke | Linz | Austria |
2003 | Lent Festival | Maribor | Slovenia |
2003 | Huntington Festival | Huntington | USA |
2003 | Playboy Jazz Festival | Los Angeles | USA |
2003 | Live Oak Festival | Santa Barbara | USA |
2003 | Ex Block Festival | London | Great Britain |
2003 | Dunya Festival | Rotterdam | Netherlands |
2002 | Sziget Festival | Budapest | Hungary |
2002 | Pirineus Sur | Sallent de Gállego | Spain |
2002 | Na Ulitse Festival | Moscow | Russia |
2002 | Jazz a Vienne | Vienne | France |
2001 | Gypsy Caravane | New York - Miami | USA |
2001 | Fjörde Folkfestival | Fjörde | Norway |
2001 | Suds de Arles | Arles | France |
2000 | Asia Festival | Tokyo | Japan |
2000 | Adalaide Festival | Adalaide | Australia |
2000 | Britain Barbican Centre | London | Great |
2000 | Metisse Musique | Angouleme | France |
2000 | Festival of Film and Arts | Kazimierz | Poland |
2000 | Lisboa Festival | Lisboa | Portugal |
1999 | Unlimited Jazz Festival | Wels | Austria |
1999 | Zeitfluß Festival | Salzburg | Austria |
1999 | Mar de Musica | Cartagena | Spain |
1999 | Paleo Festival | Nyon | Switzerland |
1999 | Bradford Festival | Bradford | England |
1999 | Villa Ada | Roma | Italy |
1999 | 7th World Music Festival | Budapest | Hungary |
1999 | Respect Festival | Praha | Czechia |
1999 | Cantigas do Maio | Lisbon | Portugal |
1999 | Vossa Jazz Festival | Voss | Norway |
1999 | Nieuwjaarsconcert | Amsterdam | Nederland |
1998 | WOMAD | Reading | England |
1998 | Falun Folkmusic Festival | Falun | Sweden |
1998 | Gaja Festival | Thessaloniki | Greece |
1998 | Montreal Jazzfestival | Montreal | Canada |
1998 | Cafe Coleur Festival | Bruxelles | Belgium |
1998 | Re:Orient | Stockholm | Sweden |
1998 | Festival Mondiale | Tilburg | Nederland |
1998 | Moers Jazzfestival | Moers | Germany |
1998 | Moving Cultures Festival | Wiesen | Austria |
1998 | Globe Festival | Groningen | Nederland |
1997 | Music Meeting Festival | Njimegen | Nederland |
1997 | WOMEX | Marseilles | France |
1997 | WDR Weltmusik Festival | Köln | Germany |
2003 | "Gegen die Wand" Film von Fatih Akin | Germany | |
2000 | "on the highway" Theatre 't Barre Land | Adelaide | Australia |
2000 | "on the highway" Theatre 't Barre Land | Gent | Belgium |
1999 | "Paxx" Theater Titanik | Angers | France |
1998 | "on the highway" Theatre 't Barre Land | Utrecht | Netherlands |
1998 | "Paxx" Theater Titanik | Osnabrück | Germany |
1998 | "Paxx" Theater Titanik | Münster | Germany |
04 2007 | Queens and Kings | Platz 1 |
03 2007 | Queens and Kings | Platz 2 |
04 2005 | Gili Garabdi | Platz 1 |
03 2005 | Gili Garabdi | Platz 3 |
11 2001 | Iag Bari | Platz 5 |
10 2001 | Iag Bari | Platz 7 |
09 1999 | Baro Biao | Platz 4 |
08 1999 | Baro Biao | Platz 5 |
Das gibt's nur in München: die vordere Hälfte das Saales der Muffathalle war mit Stuhlreihen gefüllt und im hinteren Teil drängten sich die Fans der "schnellsten Blaskapelle der Welt".
Und so begann das Konzert dann auch: auf den Sitzplätzen regte sich nix, hinten der Unmut und die Band gab sich alle Mühe, das Publikum von ihrem mitreißenden Sound zu begeistern.
Nach etwa 15 Minuten schafften die tanzwütigen Fans endlich den Durchbruch durch die Barrikade, füllten unerlaubt den Freiraum um die sitzende Minderheit und schufen damit die Stimmung, die ein solches Konzert verdient!
Die Vollblut-Musiker gaben (wie gewohnt) alles und der Saal kochte (die
Sitzenden teilweise vor Wut ;-)).
Die Band hatte leider ihre Mädchen zu Hause gelassen, diese Lücke wurde aber
glücklicherweise von talentierten Tänzerinnen aus dem Publikum gefüllt.
Nach der zweiten Zugabe überraschten die Musiker noch mit einem Marsch in den Saal und spielten inmitten der begeisterten Menge - man hatte fast den Eindruck, die Highspeed-Bläser hätten mehr Kondition als deren Fans...