Autor: XTramp
Datum: 28.06.17 16:26
Ich habe lertztes Jahr ein Haus in Rumänien gekauft.
Alles halb so wild.
Der Notar braucht einen Grundbuchauszug und da sollte als Eigentümer der drin stehen, der Dir die Liegenschaft verkaufen will.
Obwohl die Notarin auch deutsch gesprochen hat, hat sie darauf bestanden, dass ich einen Übersetzer dabei haben muss, weil mein Rumänisch ihrer Meinung nicht ausreichend war, um den Vertragstext zu verstehen. Ich denke auch, dass sie damit Recht hatte ;) Aber auch das war eine überschaubare Investition.
Nach dem Hauskauf hat man dann 30 Tage Zeit, um sich mit einer Kopie des Notarvetrages bei der Gemeinde anzumelden. Wenn man die 30 Tage verpasst, kostet es heftig Strafe. Wenn ich mich noch recht erinnere, dann waren es 5% von der Kaufsumme. Ich habe es noch am Kauftag gemacht. Zur Gemeinde gefahren, durchgefragt bis zum richtigen Büro, dann eine Abschrift des Kaufvertrages abgegeben. Da wurde dann Datum und Uhrzeit draufgeschrieben, Stempel, Unterschift - fertig.
Dort wird dann ggf. Grundsteuer fällig, wenn sie für das laufende Jahr noch nicht vom Vorbesitzer bezahlt wurde. Geht - zumindest in meiner Gemeinde - nur in bar. Aber auch das ist m.E. überschaubar. Man kann die Grundsteuer auch in 4 Raten zahlen. Wenn man sie innerhalb des ersten Quartals komplett bezahlt, gibt es einen Rabatt.
Ich weiß natürlich nicht, ob das von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich ist, kann Dir nur sagen, wie es bei mir läuft/gelaufen ist.
Mit den Handwerkern vor Ort muss man wohl ein wenig Glück haben, das lese ich zumindest aus vielen Beiträgen im Netz und bekomme das auch von vielen Auswanderern hier in Deutschland so gesagt.
Ich denke, ich hatte großes Glück, denn ich habe einen Bauunternehmer gefunden, der zum Einen sogar deutsch spricht, er macht auch eine gute Arbeit und auch sonst hat alles Hand und Fuß. Wenn ich ihn um ein Angebot frage, dann bekomme ich eine detaillierte Auflistung, wieviel Material benötigt wird, heruntergebrochen bis zur Anzahl der Packungen Nägel.
Die ersten beiden Bauabschnitte habe ich mittlerweile umgesetzt, die tatsächlichen Kosten im Vergleich zum Angebot sind in etwa 10% höher gewesen, wobei das zum Teil auch darauf beruht, dass ich während der Umsetzung zusätzliche Maßnahmen gemacht habe (z.B. Isolierung unter der Bodenplatte ...).
Für mich ist es wichtig, dass die tatsächlichen Kosten in etwa dem Angebot entsprechen, weil ich die Renovierung des Gebäudes mit dem finanziere, was mir vom Gehalt übrigbleibt, zzgl. Weihnachtsgeld etc. So kann ich dann Bauabschnitte übers Jahr planen, die ich finanzieren kann und habe einen Zeitrahmen, wann ich damit fertig werde.
Wie gesagt, bisher bin ich damit sehr gut gefahren, auch die Qualität der Arbeit passt. Ich war früher selber mal in der Sparte tätig und denke, dass ich das beurteilen kann.
Was man als Deutscher erst lernen muss, ist der Umgang mit der Bürokratie. Viele schimpfen hier über die deutsche Bürokratie. Ich war aber schin in vielen Ländern, in denen ich mich nach der deutschen Bürokratie gesehnt habe. In Rumänien ist es auch so.
So hat zum Beispiel der Stromanschluss knapp 3 Monate gedauert, obwohl bereits außen am Haus ein Zählerkasten vorhenden war, wo erst 2 Jahre vorher der Zähler ausgebaut wurde, als die vormalige Mieterin ausgezogen ist. Alleine 6 Wochen hat es gedauert, bis die Genehmigung durch war, dass ich Strom beziehen darf. Bis dann der Monteur kam und den Zäher eingebaut hat, waren es nochmal fünfeinhalb Wochen.
Wasser muss man selber ablesen und der Gemeinde melden, zum Stromablesen läuft einmal im Monat ein Bediensteter durch den Ort und schreibt den Zählerstand auf.
Es geht noch sehr wenig mit bargeldlosem Bezahlen. Wenn Du nicht die ganze Zeit hier bist, brauchst Du evtl. jemanden, der sich darum kümmert.
Ich habe jemanden, der auf meine Liegenschaft aufpasst, wenn ich nicht da bin, dem habe ich beim Notar Prokura erteilt - speziell für Strom, Gas, Wasser und sonstige Gebühren, die das Grundstück betreffen. Auch dafür musste ich wieder einen Übersetzer hinzu ziehen (ich war bei der gleichen Notarin), die Kosten für Notar und Übersetzer lagen etwa bei 200 Lei.
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