Autor: Bega
Datum: 19.04.17 21:52
Hallo,
bin nächste Woche auf der Hannovermesse, voraussichtlich von Mittwoch bis Freitag, habe dort die Handynummer 0160 94188425 , mal schauen was sich dort noch so tut. Habe gerade gesehen daß in diesem Jahr nur 14 Aussteller aus Rumänien da sind, ich glaube es sind, im Vergleich zu den letzten Jahren, ziemlich wenige.
Würde vorschlagen daß sich unsere Landsleute, in Deutschland aber auch in Rumänien, organisieren um die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Rumänien zu fördern. Durch die hohe Anzahl von Siebenbürger Sachsen, Banater Schwaben und Rumänen in Deutschland und deren Präsenz in so gut wie allen Wirtschaftszweigen in Deutschland, kann die wirtschaftliche Zusammenarbeit noch intensiviert werden. Viele von ihnen haben auch noch die unterschiedlichsten Kontakte nach Rumänien. Man könnte der Aktion sagen Landsleute Fördern Wirtschaft (LFW) oder ähnlich. Oft hilft auch schon ein Tip oder eine Übersetzung um eine Sache ins Laufen zu bringen. Habe mit einem Vorsitzenden einer HOG gesprochen, der findet die Sache gut und will sie unterstützen.
Durch die Förderung der Zusammenarbeit können auch verschiedene Projekte unterstützt werden, wie z.B. die Renovierung der Kirchen in Rumänien. Habe in den letzten Jahren festgestellt daß, sowohl bei den Siebenbürger Sachsen wie auch bei den Banater Schwaben, bei ihrer Vereinstätigkeit eines der wichtigen Themen ist, wie kommen wir an Geld. Wie man weis kommt das Geld aus der Wirtschaft. Habe mal grob gerechnet, wenn man 10% von den Einkünften aus der Wirtschaftsförderung für die HOG-s abzweigt, kann man die Kirchen nicht nur reparieren sondern neu bauen. Habe mich mal ähnlich auf einer HOG-Versammlung geäußert, unsere Großeltern haben die Kirchen gebaut und wir sind nicht imstande sie zu streichen...
Interessant war auch die Rede eines rumänischen Ministerpräsidenten auf dem Ulmer Treffen, ich glaube es war im letzten Jahr. Er hat die Landsleute auf einer ganzseitigen Rede (Zeitungsseite) intensiv wiederholt aufgefordert bei der Zusammenarbeit der beiden Ländern mitzuwirken. Eine bessere Einladung kann es nicht geben.
Die rumänischen Witschaftsverbände und die Politik stehen der Sache positiv gegenüber, auch so gut wie alle Bürgermeister. Habe letztes Jahr einen Freund in einem Dorf in Rumänien besucht, da war auch der Bürgermeister bei einem Kaffee, er sagte man soll einen deutschen Investor finden für die schöne neue Halle.
Es gibt interessante Möglichkeiten für Ansiedlungen, auch in Regionen mit ausreichend qualifizierten Arbeitskräften. Da zieht z.B. ein großer Automobil-Zulieferer aus einem relativ kleinen Ort weiter und entlässt 4.000 Arbeitskräfte. Ganz in der Nähe gibt es die Möglichkeit für einen Industriepark, in einer ehemaligen großen Fabrik mit der gesamten Infrastruktur.
Nach meiner Erfahrung sind deutsche Firmen in Rumänien gerne gesehen, wegen ihrer Seriosität, im Gegensatz zu anderen die sich dort so tummeln. Ich glaube daß demnächst auch vermehrt Firmen aus Rumänien ihre Dienstleistungen in Deutschland anbieten werden. Es gibt lieberalisierte Branchen in denen die ehemaligen Monopolisten noch 98 % abdecken und die Verbraucher, auch in Zeitungen, nach den Wettbewerber rufen.
Auch alle Leser des Forums und Sympatisanten Rumäniens, von denen es ja scheint viele hier zu geben, sind aufgefordert sich hier einzubringen. Für diese heist es dann auch LFW, Leser Fördern Wirtschaft. Das kann man alles mit gutem Gewissen tun, weil es eine gute Tat ist. Man kann ja über die Vergangenheit filosofieren, über die Probleme der Gegenwart jammern, aber noch wichtiger ist es für die Zukunft etwas zu tun. Unser Lehrer hat immer gesagt "Sa nu uiti de unde ai plecat" oder wie es auf dem Dach des Hotels steht "Siebenbürgen süße Heimat". Oder wie es diese Tage in der Bauhaus-Werbung hiess: "Du machst es für deine Kinder oder für die Kinder deiner Kinder".
Ich war auch im März einen Tag auf der Cebit. Habe festgestellt daß sich der Umsatz in der rumänischen IT in den letzten 20 Jahren versechzigfacht (60 x =6.000%) hat, 80 % mit Tätigkeiten fürs
Ausland. Da war auch Mitwoch Rumänischer Abend, mit sarmale und vin de Murfatlar, ich glaube auf der Hannovermesse ist er auch am Mitwoch.
Ich hatte mal die Ehre einen Firmeninhaber aus Bayern kennenzulernen, ihm gehörte eine der besten Maschinenbaufirmen Europas. Er sagte er stellt mit Vorrang Fachleute mit Ausbildung in Rumänien ein. Die kommen zu ihm und fragen. "Hr. K, wie lange darf ich bei Ihnen arbeiten, denn ich will mir eine Wohnung kaufen oder ein Haus bauen". Aus vielen anderen Regionen fragen sie: "Wie lange muss ich bei Ihnen arbeiten".
Habe die Idee mit LFW seit einer Woche im Kopf, habe mich mit ihr langsam angefreundet, und weil in der rumänischen Geschichte auch viel proklamiert wurde, übersetze ich diese Idee ins Rumänische mit
"Proclamatia de la Hannovra". Und weil sie mir gefällt widme ich sie meinem Schwiegervater, meinem Vater, dem Bayrischen Unternehmer und unseren Lehrern.
Da die Zeit kurz war und meine literarischen Fähigkeiten bescheiden sind, ist auch die Form des Aufrufes bescheiden. Ich rufe auch die kritisch gesinnten im Forum auf, die man ja kennt, mitzumachen, kann ruhig ein bischen direkt sein, wie hier so üblich...(die Orthographie mal ausnahmsweise beiseite lassen...)
Es bleibt zu hoffen daß auch die Entwicklung der restlichen Wirtschaft einen Lauf nimmt wie die der IT.
In Ahnlehnung an unsere lange, gemeinsame, interessante Geschichte hoffe ich daß es mit der "Made in Romania" eine ähnliche Entwicklung gibt wie mit der "Made in Germany". Bevor sich die Industrie in Deutschland entwickelte wurden auch englische Ingenieure "importiert".
Wichtig ist die Qualität der Produkte. Vor Jahren, auch auf der Hannovermesse, damals war Indien das Partnerland, sagte ein Unternehmer aus Indien, Inhaber einer Getriebefabrik, er braucht Kugellager aus Rumänien, er weis es gibt gute und schlechte. Da sagte ihm der Herr aus Rumänien, da drüben ist die Firma Zeiss, die macht auch Qualitätsüberwachung, die macht den Stempel drauf auf die guten Kugellager. Dann sat der Inder, dann kauft Indien die gesamte Produktion Rumäniens auf.
Nicht zu vergessen daß Rumänien, in früheren Jahren, große Persönlichkeiten im Qualitätswesen hatte, die die Entwicklung im Automobilsektor in den USA und in Japan geprägt haben.
Vor einigen Tagen habe ich eine alte Zeitung entsorgt, dort hat Bodo Hombach prognostiziert daß Rumänien einer der Tigerstaaten in der Wirtschaft werden wird.
Nach meiner, ziemlich langen, Lebenserfahrung bin ich überzeugt von der Kraft des Willens: wenn man etwas richtig will dann klappt es auch.
Und um zu bestätigen daß Rumänien erlebniswert ist , rufen diese Tage unsere Bekante aus Sinaia an: Sie sind am Grillen, ihre Bekante aus Tulcea sind zu Besuch und haben eine Scrumbie de Dunare mit 8,5 Kg und vielen icre mitgebracht. Die Bekante arbeitete im Peles, da bekamen wir machmal eine private Führung.
Wir sehen uns auf der Messe.
MfG
Banat
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