Autor: Dirk2003
Datum: 02.12.04 08:00
Hallo,
ich bin seit einem Jahr mit einer Rumänin verheiratet und ein eher passiver
Leser dieses Forums. Jetzt stehe ich kurz vor der Scheidung, vieleicht
kann jemand einen Rat geben oder seine Meinung sagen.
Meine Frau habe ich über das Internet kennengelernt im April 2002. Sie war Studentin, 23 Jahre alt
und lebte in Bukarest allein mit ihrer Mutter. Ich war damals 38 Jahre alt und bin ein ganz normaler
Angestellter in der Technik-Branche und komme aus Schleswig-Holstein.
Im Juni 2002 habe ich Andreea das erste Mal für eine Woche in Bukarest besucht. Wir fanden Gefallen
aneinander, und ich lud sie für August nach Deutschland ein. Sie kam dann auch, wir fuhren für
3 Wochen nach Frankreich in Urlaub. Wir kamen uns näher, verliebten uns, und fingen an, über
eine gemeinsame Zukunft zu sprechen. Anfang September ist sie wieder zurück nach Bukarest, ich
glaube, sie mußte Klausuren schreiben. Im November bin ich mit dem Auto nach Bukarest gefahren,
und habe Andreea abgeholt, und wir sind zusammen nach Deutschland gefahren. Sie blieb bis Ende
Januar 2003. Im Februar war sie wieder in Bukarest um Klausuren zu schreiben. Im März war sie wieder
bei mir und belegte einen Sprachkurs. Soweit so gut.
Dann kam der erste Knall. Eines Abends kam sie zu mir und sagte, sie hätte eine Überraschung für
mich : Ihre Mutter hatte ihren sicheren Job bei der Stadtverwaltung gekündigt, Koffer sind schon gepackt, und sie wird in 2 Tagen in Deutschland sein und dann mit uns zusammen wohnen !
Diese Nachricht kam aus heiterem Himmel und war für mich ein Schock. So etwas war nie besprochen oder gar geplant gewesen. Ich blockte dieses Vorhaben ab. Daraufhin versuchte Andreea, ihre Mutter bei einer
Asylbewerberin unterzubringen, die sie im Sprachkurs kennengelernt hatte. Nach einer langen Diskussion konnte ich Andreea auch von diesem Vorhaben abbringen. Einige Tage später ging der Telefonterror los.
Die Mutter wollte die Tochter zurückhaben. Ich kaufte Andreea ein Flugticket und sie flog zurück nach
Bukarest um mit der Mutter zu sprechen. Andreea versprach mir wieder zu kommen, wir hatten inzwischen
sogar schon von Heirat gesprochen. Daraus wurde nichts, die Mutter zerriss das Ticket und beendete meine Beziehung mit Andreea, Andreea verabschiedete sich von mir am Telefon.
Durch einen glücklichen Zufall bekam Andreea's Mutter einige Zeit später Kontakt zu einem Mann in Italien, und fuhr zu Ihm um dort zu leben und zu arbeiten. Andreea war wieder frei. Im Oktober 2003 haben wir geheiratet.
Inzwischen spricht Andreea fast fließend Deutsch, und hat mit meiner Unterstützung sogar eine Lehrstelle bei einem Steuerberater bekommen. Es lief alles perfekt. Wir waren sehr glücklich.
Im Mai diesen Jahres zerbrach die Italien-Geschichte der Mutter. und sie mußte wieder in Bukarest leben,
und einen Hilfsjob annehmen. Kurze Zeit später bekam Andreea Kontakt zu einer rumänischen Familie,
die bei uns im Dorf, in Schleswig-Holstein, wohnt. Es ist eine große und sehr wohlhabende Familie.
Im August war die Großmutter dieser Familie in Siebenbürgen. Andreea's Mutter fuhr sofort hin, um diese Frau dort zu besuchen. Was dort besprochen wurde, weiß ich nicht.
Im Oktober wollte Andreea unbedingt, daß Ihre Mutter zu Besuch nach Deutschland kommt. Wir einigten
uns darauf, daß sie uns Ende Oktober für eine Woche besucht.Ich schickte 500 EUR nach Bukarest, damit
die Mutter an der Grenze was zum Vorzeigen hat, und wenig später war sie dann hier zu Besuch, wie ich glaubte.
Die ersten 3 Tage verliefen recht harmonisch. Am 4. Tag fing die Mutter plötzlich an mich zu beschimpfen.
Am 5. Tag kündigte sie mir an, meine Frau zurück mit zurück nach Bukarest zu nehmen.
Nach einer Woche quartierte sich die Mutter bei dieser rumänischen Familie in unserem Dorf ein. Nach weiteren 3 Tagen eröffnete mir meine Frau, daß ihre Mutter nicht zurück nach Rumänien fahren wird. Die rumänische Familie hat Ihrer Mutter Schwarzarbeit in der Gärtnerei in unserem Dorf vermittelt.
Die Mutter wird Ihren Lebensmittelpunkt nach Deutschland verlegen.
Andreea sagte mir, wenn ich etwas dagegen unternehmen werde, wäre unsere Ehe beendet.
Für mich war das glatte Erpressung, ich habe als letzter erfahren, was eigendlich gespielt wird.
Es gab Streit zwischen mir und Andreea, für eine Woche zog sie dann zu ihrer Mutter. Momentan wohnt meine Frau wieder bei mir, doch die Stimmung ist sehr schlecht.
Andreea ist sowas wie die zweite Tochter der rumänischen Familie geworden. Ebenso ist ihre Mutter mittlerweile ein weiteres Mitglied dieser Familie.
Ihren Namenstag hat Andreea nicht mit mir, sondern mit der Mutter und der gesamten rumänischen
Familie gefeiert. Ich habe nicht mehr das Gefühl, ein Eheleben zu führen, und mein Leben selbst bestimmen
zu können. Die rumänische Familie wird mir als positives Beispiel presentiert, daß mehere Generationen unter einem Dach friedlich vereint leben können. Ich kann abere die Gegenwart und die Kaltschnäuzigkeit von Andreea's Mutter nicht mehr ertragen. Einziger Ausweg scheint die Scheidung zu sein.
Andreea will unter keinen Umständen ihre Mutter nach Rumänien zurückschicken. Die Mutter selbst weigert sich ebenfalls beharrlich, nach Rumänien zurück zufahren.
Ich bin traurig, und fühle mich betrogen und hintergangen.
Wenn dies hier jemand ließt, sag mal deine Meinung dazu. Vielen Dank!
Dirk
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