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Re: Meine Ehe ist die Hölle

Autor: hr824
Datum: 08.04.07 22:53

Hallo allerseits,

ich bin neu hier...
Zuerst einmal möchte ich mich nach dem Befinden von 'Sunny01' erkundigen.
Geht' s Ihnen inzwischen besser, haben Sie etwas Wirkungsvolles erreicht?

Es wurde hier schon öfter über nationale Ressentiments polemisiert. Ich finde es verwunderlich, dass viele Personen über die Nachteile der rumänischen Nationalität (oder vielmehr den weiblichen Teil, der Deutschland als neuen Lebensmittelpunkt gefunden hat) ein Urteil abgeben.
Wer sagt denn, dass ein von einer Rumänin geschiedener Mann mit einer Deutschen (u.U. pisakonformen) Frau besser gefahren wäre? Wir dürfen auch nicht vergessen, dass die (schulische) Bildung auch das weitere Leben in der soziokulturellen Umgebung mass gebend beeinflusst. Wenn es große intelektuelle und kulturelle Unterschiede gibt, wen verwundert's, dass es dann bei vielen Paaren nicht funktioniert?

Ich empfinde Hochachtung für die Menschen, gleich ob Mann oder Frau, die aus Rumänien nach Dt. kommen, und hier Fuß fassen, obwohl viele Hindernisse aus dem Weg geräumt werden müssen: Studienabschlüsse wurden und werden nicht oder nur unzureichend anerkannt,
feindliche Mitmenschen, die in den Neuankömmlingen nur 'Ausländische' Konkurrenten um einen Arbeitsplatz sehen,
arrogante Behördenangestellte, die ausländische Akademiker wie hilflose und keineswegs mündige Menschen behandeln,
... (und leider kann diese Liste endlos geführt werden).

Ich spreche da aus Erfahrung, weil ich seit 10 Jahren mit einer rumänischen Frau zusammen lebe, davon acht Jahre in glücklicher Ehe.
Es gibt auf beiden Seiten Punkte, die zutreffend sind:
Deutsche Männer, die mit selbstbewussten und -sicheren Frauen nicht klar kommen (nationalitätsunabhängig) und Frauen, die einen Mann nur als Sprungbrett in ein besseres Leben benutzen (auch nationalitätsunabhängig).
Eine Reduktion auf Volkszugehörigkeiten ist m.E. nicht realistisch, weil es unter allen Männern und Frauen Personen gibt, die primär auf den eigenen Vorteil bedacht sind und hierbei 'über Leichen gehen' würden und dieses (siehe Beiträge) auch tun.
Um konkret zu werden: Es ist für mich nachvollziehbar, dass rumänische Frauen, die sehr viel Wert auf ihr Äußeres legen, nicht mit Wasser oder an Hygieneartikeln sparen - da aber an anderer Stelle finanzielle Abstriche in Kauf nehmen, z.B. öftere Geselligkeiten in der Eckkneipe: meine Frau und ich mögen den allabendlichen Alkoholgenuss nicht! Es gibt also Dinge, die sich monetär ausgleichen.
Ich möchte hinzu fügen, dass wir beide arbeiten und beide uns über ein gescheites Haushaltseinkommen freuen, so dass wir bei uns keine 'Wasser-Max.-Badewannen-Füllmarken' u.ä. Dinge als essentiell notwendig erachten. Meine Frau liebt Geld - aber sie arbeitet auch hart dafür und würde es als Erniedrigung auffassen, wenn sie finanziell von einem Manne abhängig sei. Das wurde ihr selbstverständlich oft von Deutschen vor unserer Eheschliessung unterstellt, aber während meines Studiums hat mich als Einzigste meine Frau unterstützt, den Rest meiner DEUTSCHEN Familie hat es übrigens nicht tangiert.

Leider sehe ich auch in diesem Forum, dass wieder nur die eine Seite der Medaille gezeigt wird...

quod erat demonstrandum.

Mit freundllichen Grüßen

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Autor

Datum

Meine Ehe ist die Hölle

Sunny01

07.09.06 13:44