Autor: Elihu
Datum: 04.10.07 18:13
Der Österreichische Schriftsteller Wolfgang Wallner-F. freut sich über einen Erfolg in Rumänien: Sein spirituellesWeisheits-Buch „Elihu – Hinterlassene Aufzeichnungen aus der Ewigkeit“ wurde in Rumänische Sprache übersetzt und erschien soeben in diesem Land unter dem Titel: „Elihu - însemnãri mostenite din vesnicie“.
Ferdinand Niehammer führte über Hintergründe zum Buch "Elihu" mit dem Autor einige Gespräche.
Hier das Gespräch:
Niehammer: Hallo Wolfgang.
Wie war das mit den Müllhalden, die Du im Kapitel "Der Fund" beschreibst? Üben Müllplätze auf Dich tatsächlich eine anziehende Atmosphäre aus?
Wallner-F.: Hallo Ferdinand.
Im Nachhinein fällt mir auf, dass solche Plätze mit dem Schutt der Zeit auch eine eigentümliche Symbolik besitzen. Der erste Müllplatz bestand aus einer Ansammlung von Spiegelresten. Ein Spiegel zeigt einem doch immer Teile des eigenen Selbst. Die Disketten enthielten die Weisheit Elihus, nur waren sie nicht lesbar, obwohl vielleicht sogar das erforderliche Lesegerät dort war.
Kann es nicht sein, dass viele Weisheiten vergangener Zeiten auf den Müllplätzen liegen? Niemand kann sie mehr entschlüsseln? Vielleicht kann das Buch "Elihu" dazu beitragen, dass alte Weisheiten nicht immer als überholt angesehen werden, dass wir versuchen den erforderlichen Zugang dazu finden!
N: Wolfgang, was mich auch interessiert, ist die Antwort auf die Frage: Gab es den Fund der Disketten, so wie Du es im Buch beschreibst, wirklich?
WF.: Für mich liegt eine mögliche Antwort auf diese Frage darinnen, ob es wirklich notwendig ist, darauf eine Antwort zu bekommen.
N: Warum sollte das nicht wichtig sein?
WF.: Ich frage mich bei vielen Schriften, ob sie wahr sind. So auch zum Beispiel bei der Bibel. Sind die Bibel oder die vielen anderen alten Bücher der Weisheit wahr, im Sinne von: Beschreiben sie Wirklichkeiten? Wenn ich tatsächlich eine in einem solchen Buch beschriebene Gegebenheit durch Forschungen verifiziert weiß, ist zum Beispiel die Bibel dann wirklicher für die Menschen und mich oder nicht? Carl Gustav Jung sagte immer: „Wirklichkeit ist das, was wirkt!“
N: Wie siehst Du da die Analogie zu den Disketten im „Elihu“?
WF.: Ich will versuchen das auszudrücken. Der Mensch, der Texte für solche alte Weisheitsbücher verfasste, schrieb etwas auf, das ihn beeindruckte. Etwas, was für ihn und auf ihn wirkte. Da komme ich wieder auf C.G. Jung zurück. In jedem dieser Texte werden jedenfalls für unsere Zeit psychische Wirklichkeiten ausgedrückt, damals waren das vielleicht auch zusätzlich physische Wahrheiten. Wahrheiten, die außen erkennbar waren.
N: Du meinst, wie zum Beispiel in der Genesis der Bibel der Übergang vom Unbewussten ins Bewusste erzählt wird, das die Menschen aus dem Paradies vertrieb?
WF.: Vielleicht ist es vermessen, ich denke aber, dass es höchst an der Zeit wäre, sich mit den Gegenpolen „Gut und Böse“ auseinander zu setzen, bevor wir dazu gezwungen werden oder die Menschen der Aufklärung keine Möglichkeit mehr dazu haben. Vielleicht wäre es nicht wichtig, ich meine, es wäre schade um die Aufklärung, die übrigens eine direkte Folge der Paradiesgeschichte ist. Über die Notwendigkeit einer solchen Integration des „Bösen“ oder auch des „Guten“ schrieb Jung schon vor mehr als fünfzig Jahren! Die Psychologie sollte nicht vergessen, die Sinnfrage zu berücksichtigen, vor allem, dieser Frage größtmögliche Publizität zu verschaffen, ohne Inhalte sind wir Menschen leer! Unmengen von „fun and satisfaction “ können einen leeren Sack letztendlich nicht vor dem Zusammenfallen abhalten!
Auf den „Elihu“ zurückkommend, der erhielt den Auftrag, eine Botschaft weiter zu geben. Hat er ihn erfüllt? Ist das, was im Buch geschrieben steht, das, was er zu sagen hatte? Folgt die Botschaft erst nach den Aufzeichnungen im Buch „Elihu“? Der Name „Elihu“ bedeutet „Er ist Gott“. Nehmen wir an, Elihu schrieb die Disketten. Wenn ich sie nicht gefunden hätte, wäre seine Botschaft - oder die Anleitung zum Empfang der Botschaft, das kann es ja auch sein – nicht bekannt geworden, er hätte seinen Auftrag nicht erfüllt. Genau genommen ging der Auftrag auf mich über. Bin ich jetzt Elihu? Natürlich, die Aufgabe ging doch an Elihu, vielleicht bin ich eine weitere „Inkarnation“ Elihus. Nun, wenn das Buch „Elihu“ niemand liest, erfülle ich die Aufgabe doch auch nicht! Tatsächlich erhält der Leser die Aufgabe Elihus, so ist der Leser also Elihu, auch der Leser könnte eine Inkarnation des Elihu sein. Also ändert sich die Bedeutung des Namens von „Er ist Gott“ auf etwa „Der Leser ist Gott“ also noch immer „Er ist Gott“. Er ist nur wer anderer geworden. Ich sehe da nicht mehr die Wichtigkeit darinnen, ob die Geschichte mit den Disketten wahr ist oder nicht.
Da erscheint es mir wichtiger, zum Beispiel eine Antwort zu finden, warum der Engel, der den Weg zum Baum des Lebens bewacht, im Osten steht.
N: Ich verstehe, Du meinst: Moses oder wer auch immer das schrieb, hatte einen Grund dazu.
WF.: Ich bin überzeugt, jeder Autor hat ein wesentliches Motiv, etwas genau so zu sagen, wie es da steht.
N: Übersetzter, Kopisten und so weiter hatten ebenso eine wichtige Begründung, irgendetwas da zu fälschen oder den Sinn zu verdrehen!
WF.: Das kann natürlich sein, doch sie hatten einen wichtigen Grund. Bei wem der Grund zur überlieferten Fassung liegt, ist genauso unwichtig wie die Disketten. Noch dazu muss man bedenken, aus welchem Personenkreis solche „Fälscher“ kommen, das waren früher doch durchwegs Menschen auf der Suche nach der Wahrheit. Man könnte erst in jüngster Zeit andere Motive finden, eventuell sogar finanzielle, früher gab es solche mit Sicherheit nicht.
N: Sieht nicht Wahrheit für jeden Menschen anders aus?
WF.: Zweifellos. Das „Aussehen“ ist anders, auf das Aussehen komme ich gleich. Ich glaube aber, wir meinen da zwei unterschiedliche Wahrheiten. Mir geht es um eine „innere“ Wahrheit. Ein Mensch auf der Suche nach der Beantwortung der Sinnfrage, auf der Suche nach Gott also, schöpft den Anlass zu der Frage und auch die Antwort aus den Tiefen seines Unbewussten, Teile davon will er ins Bewusstsein bringen.
Das war vor tausenden Jahren so und ist jetzt noch immer gleich. Das Unbewusste aber ist Teil des „Selbst“, nur eben nicht so ohne weiteres zugänglich und was das Wichtigste ist: Das Unbewusste ist bei jedem Menschen gleich, wenn auch die Inhalte in anderer Reihenfolge und vielleicht auch durch die Verkleidungen des Bewusstseins oder des „Freudschen Unterbewussten“ in anderen Erscheinungen auftreten. Wenn ein Autor, meinetwegen Moses also von Gott spricht, muss ich „nur“ die richtige Übersetzung für mich und meine Zeit finden. Zugegeben, nicht leicht und fehleranfällig, aber nicht unmöglich! Die Quelle ist für Moses und mich aber die Selbe! Wenn wir den gleichen Zugang haben, kommen wir zu gleichen Ergebnissen.
N: Sind aber die Fragen nach Gott noch genau so wichtig, wie sie Moses waren?
WF.: Das, meine ich, sind sie unbedingt. Ich fand in vielen Büchern aus alten und neuen Zeiten immer wieder dieselben Fragen, Antworten und Andeutungen. Die Beantwortung der Frage nach dem Sinn erleichtert das Leben zwar nicht unbedingt, vielleicht kommt „fun and satisfaction “ zu kurz, aber irgendeine Antwort darauf erlaubt sinnvoll zu leben! Das wäre schon Grund genug, sich solche Fragen zu stellen. Was aber noch wichtiger erscheint ist, das von der Beantwortung der Frage der Zustand der Erde abhängt. Da gäbe es allerdings nicht mehr irgendeine Antwort. So weit ich der von mir im Zusammenhang mit „Elihu“ gelesenen Literatur entnehmen konnte, geht es immer mehr darum, immer mehr Inhalte aus dem Unbewussten sich bewusst zu machen. Das Unbewusste ist zunächst wahrscheinlich Gott, wir müssen also immer mehr zu Gott werden, was eine ungeheuer schwierige Aufgabe ist, denn sie beinhaltet vor allem die Verantwortung für und die höchste Demut vor allen anderen Erscheinungen.
N: Wenn wir das nicht schaffen?
WF.: Ja, wenn nicht - wir sehen doch schon, wohin die Erde geführt wird. Ich glaube, letztendlich wäre das egal. Wenn wir Menschen, die Gesellschaft der Menschen, die auf „unserem“ Ereignisstrahl leben, das nicht schaffen, irgendwer schafft es schon. Vielleicht wir und unsere Nachkommen nicht, doch scheint es ein Prinzip zu sein, das Unbewusste zu integrieren, nichts scheint wichtiger zu sein, da geht die „Natur“ auf die „verlustreichsten Versuche“ ein, wie ich auch im „Elihu“ schrieb, irgendwer schafft es einmal. Vielleicht sollten wir aber in diesem Sinne Egoisten sein!
N: Und wenn wir es schaffen sollten, was ist dann?
WF.: Sollten wir einmal tatsächlich das Unbewusste integriert haben, scheinen die ersten Folgen paradiesisch. Dann aber müsste ein „Zustand“ eintreten, der zwar unglaublich, aber die logische Folge wäre. Ich möchte gerne darüber einmal schreiben. Vielleicht denkst Du Dir selbst diese Folgen aus?
N: Na, vielleicht kann ich dann meine Gedanken mit Deinen, vielleicht in einem neuen Buch vergleichen?
WF.: Ich denke, das wäre schön und gut für mich. Aber vielleicht ist es möglich, dass wir vorher noch weitere Gespräche haben?
N.: Ich habe ohnehin eine Menge Fragen zu Deinem „Elihu“, auch über die Titelgrafik, die mich gleich beeindruckte.
WF.: Da fällt mir eine Begebenheit dazu ein. Ich bekam eine E-Mail eines früheren Bekannten, mit dem ich als Jugendlicher in einer Band spielte, ich habe ihn jahrzehntelang nicht gesehen. Der kaufte mein Buch und es imponierte ihm auch schon die Grafik am Titelbild. Mir fiel auch ein, wie viele Talente dieser Bekannte hat und es fiel mir aber auch ein, dass er möglicherweise wenig daraus machte.
N: Du wusstest während all der Zeit nichts über ihn?
WF.: Nein, aber eigentlich geht es nicht um ihn, oder nur am Rande. Mir fiel auch ein, was ich selbst aus meinen Talenten gemacht habe, auch wenn das Buch (Anm.: Elihu) etwas über vergebene Chancen und vergessene Ideen hinwegtäuschen und mich ruhig stellen könnte. Selbst kann man sich nicht leicht betrügen!
N: In der Jugend hat man halt Träume, die aber doch meistens nicht mit der Realität kompatibel sind.
WF.: Wohin sind die Träume? Ich „wusste“ doch immer, dass ich auf der Welt bin, um die Welt zu erneuern! Das sind wir doch alle! Es kann doch nicht unsere Aufgabe sein, oder schlimmer, gewesen sein, der Welt unserer „Väter“ entsprochen zu haben und uns dann noch, zumindest äußerlich, selbstzufrieden zurück zu lehnen: „Haben wir es nicht gut gemacht! Bist Du jetzt stolz, Vater! Bist Du jetzt zufrieden, Mutter?“
N: Wenn wir so eine Zeit erreichen, kann man damit nicht zufrieden sein? Es wird doch in unserer Gesellschaft angepasste Leistung auch honoriert, finanziell und emotional!
WF.: Es kann doch nur Aufgabe jedes Menschen sein, die Welt zu ändern, zu erneuern, zu verjüngen. Biologisch schafften wir das vielleicht, obwohl die Geschichte darüber letztendlich urteilen wird, aber sonst? Die meisten Menschen machten genau das, was die „Väter“ von Ihnen wollten, ihr Aufbegehren dagegen war nicht auffällig. Dazu gehöre sicher ich auch. Wir waren immer brav! Und gut! Und sind jetzt zufrieden!?
Wenn wir uns erinnern, nach welchem Muster wir gemacht wurden. Der SCHÖPFER schuf uns nach seinem Muster! Wie wenig haben wir dem Muster entsprochen, was „schöpften“ wir?
N: Es scheint mir doch, dass es im Leben fast Aller doch ein Aufbegehren gegen das Establishment gibt, die Pubertät!
WF.: Ich habe in einem Buch von Alice Miller, worin sie einleuchtend über Prägungen in der frühen Kindheit – beeindruckend zum Beispiel auch bei Nietzsche - spricht (Anm.: Der gemiedene Schlüssel, Suhrkamp-Verlag, 1988), ein von ihr kommentiertes Bild, Rembrandts: „Abraham und Isaak“, gesehen. Da zeigt Rembrandt die Szene, wie Abraham auf Anordnung Gottes seinen Sohn Isaak opfern will. Abraham schaut mit dem Messer in der Hand gegen Himmel, sieht seinen Sohn also gar nicht. Mit der anderen Hand verdeckt er Isaaks Gesicht, so dass Isaak weder gesehen werden, noch selbst sehen kann. Er kann aber auch nicht schreien. Besonders bemerkenswert ist auch noch, dass Isaak keinerlei Bestrebungen erkennen lässt, sich zu wehren. Abraham erfüllt die Aufgabe seines „Vaters“ des Schöpfers, Isaak wehrt sich nicht dagegen, akzeptiert also den Vollzug der Aufgabe, die sein Vater erhielt. Isaak schweigt dazu gezwungenermaßen.
N: Wäre nicht ein Engel eingeschritten, wäre Isaak von seinem Vater ermordet worden.
WF.: Miller schreibt in ihrem Buch, dass alle Gemälde alter Meister, die sie von dieser Szene kennt, genau dieselben Hingaben erkennen lassen. Doch Gott „versuchte“ Abraham nur. Und wahrscheinlich fallen wir alle darauf herein, unseren Vätern zu entsprechen, also einer nicht wirklich uns gestellten Aufgabe.
N: Ohne die „menschliche Tugend“ des Bewusstseins zu erinnern! Die Frucht des Baumes der Erkenntnis gab dem Menschen doch Gottes eigener Schatten, wie ich mich aus dem „Elihu“ erinnere! Abraham hätte erkennen müssen, dass der „Auftragsmord“ nicht wirklich eine Aufgabe Gottes war?
WF.: Wenn wir alle nur die Aufgaben unserer „Väter“ erfüllen, was hätte das Leben für einen Sinn? Selbst wenn ich als „aufgeklärter Mensch“ - das meinte ich etwas sarkastisch - einen Sinn des Lebens nicht akzeptieren will, bedeutet die Ablehnung eines Lebenssinnes doch die Resignation über das eigene Dasein. Wenn ich nicht einen Sinn finde oder ihn selbst schaffe, ist mein Leben doch zwecklos, um nicht sinnlos zu sagen. Ob ich dann gelebt habe oder nicht, ist egal. Damit kann ich aber nur schwer „leben“. Selbst wenn ich mir im Leben eine Aufgabe nur „vormache“, sollte ich sie erfüllen. Wenn wir uns jetzt, oder auch erst am Lebensende selbstgefällig zurücklehnen, haben wir uns selbst tödlich betrogen! Damit töten wir uns selbst! Vielleicht sollten wir die Zeit, die uns verbleibt, dazu nützen, unsere vergangenen Träume zu reaktivieren und versuchen, noch etwas davon der Welt zu schenken. Auch davon spricht Elihu!
N: Danke Wolfgang, für das Gespräch!
WF.: Ich danke Dir Ferdinand, für Dein Interesse. Ich wäre sehr froh über eine Fortsetzung!
N: Bin mir fast sicher, dass es dazu auch kommen wird.
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