Autor: ani
Datum: 02.10.14 10:35
EinsPlus, Donnerstag, 2. Oktober, 8:00 bis 8:45
tagesschau24, Sonntag, 5. Oktober, 0:20 bis 1:05
die story: Wer betrügt, profitiert
Film von Sascha Adamek
"Wer betrügt, fliegt" - mit diesem Slogan hatte die CSU Arbeitseinwanderern gedroht und eine Debatte ausgelöst. Die Sorge der CSU: Aus Bulgarien und Rumänien drohe eine Masseneinwanderung, um das deutsche Sozialsystem auszubeuten. Aber wer betrügt hier tatsächlich wen? Diese Frage recherchierte story-Autor Sascha Adamek anhand zahlreicher Beispiele polnischer, bulgarischer, rumänischer und spanischer Arbeitnehmer.
Das Team begleitet eine Pflegekraft aus Polen, die für einen Ganztagsjob bei einer Familie in Deutschland 800 Euro brutto erhält - abzüglich 200 Euro Steuern und Sozialabgaben in Polen. An die Agentur der Pflegekraft in Polen zahlt die Familie rund 1.300 Euro. 500 Euro bleiben also bei den Agenturen. Ein Millionengeschäft!
Nicht besser steht es um bulgarische Arbeiter auf deutschen Baustellen. Offiziell allerdings sind alle sogenannte Solo-Unternehmer - das spart der deutschen Baufirma Lohn und Sozialversicherung. Ganz ungeniert räumt ein bekannter Bauunternehmer vor der Kamera ein, auf diese Weise pro Arbeitsstunde gut vier Euro einzusparen.
Auch in der Hotellerie wird der Mindestlohn ausgehebelt. Da zahlten Hotelreinigungsfirmen nur einen Akkordlohn pro Zimmer. Mindestlohn? Fehlanzeige! Der Film deckt mehrere Fälle namhafter Berliner Hotels auf.
Radio-Tipp
SWR 2, Freitag, 3. Oktober, 10:03 bis 10:30
SWR2 Erzählung
Übersetz mir Wangenrot
Von Ernest Wichner
Kann man zu schön sprechen? Und warum sollte schönes Sprechen gefährlich sein, und für wen?
Ernest Wichner erzählt von der Verführungsmacht der Sprache und der Zerbrechlichkeit wie auch Widerständigkeit der von ihr Verführten. Alles beginnt in Rumänien, in einem deutschsprachigen Banater Dorf Ende der 60er-Jahre und in einem Zugabteil unter jungen Gymnasiasten, um dann viele Jahre später noch einmal im Westteil Berlins wiederzukehren - in einem seltsamen Verhör.
WDR, Samstag, 4. Oktober, 18:20 bis 18:50
Hier und Heute: Rote Laterne
Ein Film von Leonel Dietsche
Hinter dem Bochumer "Eierberg" verbirgt sich eines der ältesten Rotlichtviertel des Ruhrgebiets. Die Gasse "Im Winkel" ist über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Zu jeder Tageszeit kommen Männer für den schnellen Sex oder körperliche Nähe. Dort findet sich auch die Kneipe Rote Laterne.
"Im Winkel" trifft Regisseur Leonel Dietsche verschiedene Menschen aus dem Milieu, für die Rotlicht Alltag bedeutet und erfährt, dass auch der "Eierberg" im Wandel der Zeit steht. Das Tante-Emma-Lädchen wird zum Warenhaus mit Glitzerschuhen und Callshop, Puffs werden zur gewerblichen "Zimmervermietung" und viele Frauen kommen jetzt aus den neuen EU-Mitgliedsstaaten Bulgarien und Rumänien. So wie Mona Lisa, die sich als "Schlampe-Professional" bezeichnet und stolz darauf ist, dass sie ihre Mutter in Rumänien unterstützen kann: "Ich habe viel investiert, ich habe ein Appartement, Studio, Haus gekauft. Ich will in 10 Jahren sehen, für was ich gearbeitet habe, für was ich nicht geschlafen habe."
Ein Film über den ganz normalen Alltag im Milieu.
EinsPlus, Freitag, 10. Oktober, 10:15 bis 10:45
Yourope
Traumjob Arzt?
Überstunden, Nachtdienste, geringe Bezahlung, Ärztemangel in ganz Europa - ist Arzt heute noch ein Traumberuf? Was ist daran attraktiv für Berufseinsteiger? In Frankreich gibt es zum Beispiel ein spezielles Stipendium für Medizinstudenten, wenn sie sich verpflichten, anschließend zehn Jahre in einer ländlichen Gegend zu arbeiten. In Deutschland schickt man Abiturienten, die am Numerus Clausus scheitern, zum deutschsprachigen Medizinstudium nach Ungarn. Die Osteuropäer wiederum nutzen das Studium zum Absprung in den Westen. In Rumänien und Bulgarien herrscht längst medizinischer Notstand. Kann Europa mit Austausch- und Förderprogrammen den Ärztemangel in den Griff bekommen? Und welche Chancen bieten sich hier für junge Europäer? Yourope schaut nach.
Europa im Blickpunkt: das moderne und interaktive Europamagazin - "Yourope". Im Fokus der 26-minütigen Sendungen stehen nicht nur die großen politischen Fragen, sondern auch die ganz alltäglichen Herausforderungen der Europäer.
ZDF neo, Donnerstag, 16. Oktober, 23:10 bis 23:40
Deutschland von außen
Folge 2: Rumänien
In Rumänien muss ZDFneo-Reporter Manuel Möglich erstmal sortieren: Karpaten, Siebenbürgen, Transsilvanien, Österreich-Ungarn, wie war das nochmal?
Vor allem zwei große deutsche Themen beschäftigen Rumänien aktuell. Zum einen erscheint vielen Rumänen die reiche Bundesrepublik als Wirtschaftsparadies verheißungsvoller denn je. Für die Abiturienten der deutschen Bergschule in Schäßburg gilt die deutsche Sprache beinahe wie das Ticket in eine bessere Zukunft. Zum anderen kämpfen die letzten verbliebenen Siebenbürger Sachsen verzweifelt um ihre Identität.
Manuel Möglich besucht unter anderem mit der ehemaligen Miss Germany Doris Schmidts deren Großvater in Kronstadt(rum.: Braºov). Der erzählt bei selbstgebranntem Schnaps, warum er seine Enkelin lieber als Miss Romania gesehen hätte. Außerdem: Ist der Tod - frei nach Paul Celan - ein Meister aus Deutschland? Manuel diskutiert mit dem Künstler Arnold Schlachter darüber, ob vielleicht nicht nur die Ingenieurskunst, sondern auch das "Böse" "made in Germany" ist. Schließlich trifft Manuel die Geschwister Petra und Michael Acker, zwei alternative Musiker mit kontroversen Ansichten zur deutschen Einwanderungspolitik.
Deutschland: fernes Vaterland? Oder einfach nur: Deutschland - von außen?
Radio-Tipp
DR Kultur, Montag, 20. Oktober, 0:05 bis 1:00
Freispiel
Duisburg 3.0
Masterplan mit Rissen
Bestandsaufnahme in Duisburg, 2013: Hier stirbt ein Wohnviertel, klagen die vertriebenen Einwohner. Bruckhausen soll weichen und einem Grüngürtel Platz machen, der Industrie- und Wohngebiet voneinander trennt, sagen die Stadtplaner. Planierraupen reißen Gründerzeithäuser ab, Schrottsammler aus Rumänien suchen in den Ruinen nach Eisenteilen. Drei Straßenbahnstationen weiter lassen sich Türkinnen aus ganz Deutschland mit rauschenden Brautkleidern ausstaffieren. Eine weitere Haltestelle entfernt plant eine Investorengruppe ein Outlet-Center für 24 Millionen Kunden. Eine Ortsbegehung im Meltingpot Duisburg.
MDR, Dienstag, 21. Oktober, 22:05 bis 22:48
Deutsche gegen Devisen. Ein Geschäft im Kalten Krieg
Film von Rãzvan Georgescu
Über mehr als 20 Jahre gab es zwischen der Bundesrepublik und Rumänien einen geheimen Deal. Der kommunistische Diktator Nicolae Ceauºescu ließ Deutschstämmige im Kalten Krieg nach Deutschland ausreisen, gegen die Zahlung von Kopfgeld. Die "Geheimsache Kanal", wie sie in Bonn genannt wurde, kostete die Bundesrepublik geschätzt über eine Milliarde DM. Dem Regime in Bukarest halfen die Devisen, seine Staatsschulden zu tilgen.
Rund 250.000 Menschen verließen so ihre Heimat, der Großteil aller Deutschstämmigen in Rumänien. Mehr als 800 Jahre hatten ihre Vorfahren in Siebenbürgen und im Banat gelebt. Für viele wurde der Pass nach Deutschland zur Versprechung. Er bestimmte ihre Zukunft und das Schicksal ihrer Familien.
Die bundesdeutsche Öffentlichkeit erfuhr vom größten Freikauf der Geschichte nichts. Ceauºescu hatte äußerste Geheimhaltung abverlangt, die Welt sollte nicht erfahren, dass Rumänien einen Handel mit seinen Bürgern betrieb. Selbst im Bonner Innenministerium waren nur wenige über die Operation informiert. Alleiniger Verhandlungsführer im Auftrag der Bundesregierung war der Düsseldorfer Anwalt Heinz Günther Hüsch. Zwischen 1968 und 1989 reiste er mehrere hundert Male zu Treffen mit dem rumänischen Geheimdienst Securitate, oft mit Koffern voll Geld und einer Pistole im Gepäck.
25 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs öffnet Heinz Günther Hüsch für die Dokumentation seine Archive und berichtet über die "Geheimsache Kanal". Durch seine Unterlagen und Berichte hilft er, ein weitgehend unbekanntes Kapitel des Kalten Krieges zu rekonstruieren. Politisch Verantwortliche von damals kommen in der Dokumentation ebenso zu Wort wie zahlreiche Rumäniendeutsche, die die Umstände ihrer Ausreise und die Geschichte ihrer Familien erzählen.
MDR, Mittwoch, 22. Oktober, 20:45 bis 21:15
Missbrauchte Seelen
Grausame Geschäfte mit Kinderpornografie
Film von Martin Kraushaar und Arndt Ginzel
Wenn Kinder zu Opfern werden: Als Lustobjekte missbraucht und häufig zum Sex gezwungen - oft vor der Kamera. Gewalt, Manipulation oder extreme Armut bringen Minderjährige dazu, sich auszuziehen und zu tun, was ihre Peiniger verlangen. Die Täter verbreiten Fotos und Videos massenhaft im Internet.
Wochenlang sind Arndt Ginzel und Martin Kraushaar den Geschäften mit der Kinderpornografie nachgegangen. Der Film liefert einen exklusiven Einblick in die Schattenwelten pädophiler Netzwerke. Sie agieren weltweit und nutzen geschickt unterschiedliche Gesetzeslagen aus. Die Täter agieren in Ländern wie Rumänien oder auf den Philippinen. Dort gehört in den Armenvierteln diese Form sexueller Gewalt zum Alltag vieler Minderjähriger.
Was geht in den Tätern vor, die jeden Tag im World Wide Web nach Aufnahmen nackter Kinder suchen? Und wieso ist es für Ermittler schwer, Ihnen auf die Spur zu kommen und strafbare Handlungen nachzuweisen?
Die Vereinten Nationen beziffern den Umsatz mit kinderpornografischen Inhalten auf rund 20 Milliarden Dollar jährlich. Jeden Moment sind weltweit 750.000 Männer im Internet auf der Suche nach Kontakt zu Minderjährigen. Kaum, dass ein Pädophilen-Ring aufgeflogen ist, entsteht irgendwo anders schon das nächste Netzwerk.
Exakt-Die Story berichtet über Pädophile und deren Neigungen, folgt den verschlungenen Wegen der Händler von Kinderpornografie, trifft Täter, die Tag für Tag Bildmaterial herstellen und besucht deren Opfer.
Quelle: siebenbürger.de
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