Autor: wish
Datum: 08.12.10 17:24
Wenn Sie denken, dass ich zu der gestellten Frgae lediglich meinen Senf abgebe, dann denke ich, dass dies wiederrum von Ihnen bloß Quatsch mit Soße ist.
Dennoch bleiben Sie Rosa eine vernünftige Antwort schuldig.
Mein folgender Beitrag richtet sich maßgeblich an diejenigen, welche die Linien der Fürstenfamilie von Hohenzollern nicht verstanden haben und fälschlich glauben zu wissen, dass die in Rumänien regierende Fürstenfamilie von Hochenzollern preußischer im Sinne brandenburg-preußischer Abstammung war.
Diese Verwechselung kommt häufig vor vermutlich wegen
- der Tatsache, dass es eben mehrere Linien der Hohenzollernfamilie gibt, die in Deutschland unterschiedlich geographisch ansässig waren/sind
- und der Tatsache, dass der erste König von Rumänien (Carol I) aus dem Hause Hohnenzollern-Sigmaringen seine militärische Ausbildung auch an der Artillerie-Schule in Berlin erfuhr.
Das Haus Hohenzollern ist eines der bedeutendsten deutschen Dynastien.
Die Stammburg der Hohenzollern liegt bei Hechingen in Baden-Württemberg.
Schon seit dem Mittelalter gliederte sich die Dynastie in mehrere Haupt- und Nebenlinien, von denen einige erloschen sind.
Hohenzollern-Sigmaringen bestand seit 1634 aus den beiden schwäbischen Landesteilen Sigmaringen und Haigerloch.
Das Gebiet um Sigmaringen an der Donau ist Teil der Schwäbischen Alb.
Die ursprünglich fränkische Linie Brandenburg-Preußen stellte ab 1701 die preußischen Könige und von 1871 bis 1918 den Deutschen Kaiser.
Aus dem Haus Hohenzollern, genauer Hohenzollern-Sigmaringen, kamen von 1866 bis 1947 die rumänischen Könige.
Im heutigen Baden-Württemberg bestanden bis 1849 zwei selbstständige Fürstentümer:
- die eigentlichen Stammlande der Grafen von Zollern Hohenzollern-Hechingen
- das später als Lehen hinzu gekommene Hohenzollern-Sigmaringen.
Im Jahre 1576 teilte sich die schwäbische Linie der Hohenzollern in:
a) Hohenzollern-Hechingen,
b) Hohenzollern-Haigerloch
c) Hohenzollern-Sigmaringen.
1623 wurden die Hechinger und Sigmaringer Linie in den Reichsfürstenstand erhoben, nicht aber die Haigerlocher Linie. Diese starb 1634 bereits wieder aus.
Die Linie Hechingen starb 1869 ebenfalls aus.
Die Linie Hohenzollern-Sigmaringen existiert bis zum heutigen Tag.
Als Konsequenz der Märzrevolution von 1848 dankten die Fürsten von Sigmaringen und Hechingen ab, sodass ihre Fürstentümer zwei Jahre später als Hohenzollernsche Lande an das Königreich Preußen übergingen. Die preußische Inbesitznahme Sigmaringens erfolgte am 6. April 1850. Die beiden Fürstentümer wurden vereinigt und gehörten als preußischer Regierungsbezirk Sigmaringen fortan zur Rheinprovinz .
Nach dem zweiten Weltkrieg entstand Württemberg-Hohenzollern , das den südlichen Teil des ehemaligen Königreichs Württemberg sowie die „Hohenzollernschen Lande“ umfasste. Mit der Bildung des Südweststaates ging Hohenzollern schließlich in Baden-Württemberg auf.
Die Familie Hohenzollern-Sigmaringen spielte auch nach der preußischen Übernahme weiter eine bedeutende Rolle.
Abgesehen davon, dass - wie bereits erwähnt - das Haus Hohenzollern-Sigmaringen von 1866 bis 1947 die rumänischen Könige stellte, kandidierte Fürst Karl Anton von Hohenzollern-Sigmaringen, ältester Sohn Fürst Leopolds, im Jahr 1870 für den spanischen Thron.
Karl Eitel Friedrich Zephyrinus Ludwig von Hohenzollern-Sigmaringen, ab 1866 Carol I, geboren in Sigmaringen 1839, war Fürst und König von Rumänien. Er war das dritte Kind und der zweite Sohn des Fürsten Karl Anton zu Hohenzollern-Sigmaringen.
Carol I heiratete 1869 die Prinzessin Elisabeth zu Wied in Neuwied am Rhein.
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