Autor: wish
Datum: 03.12.10 18:06
Hier eine kleine Anregung bezüglich weiterer rumänischer Musiker. Ansonsten bietet die obige Verlinkung der Lektüre des Musikologen G. Constantinescu natürlich weitaus detailliertere Angaben.
Achte bitte auf den Namen George Branzeu und Iosif Conta beide national bemerkenswerte Komponisten und Dirigenten.
Beachtlich ist, dass Grigoras Dinicu, Violonist, Komponist und Dirigent - sein bekanntestes Stück „Hora staccato“ - Roma-Abstammung war. Als Anerkennung für seine außergewöhnliche Musikfähigkeit und sein Talent erhielt er ein Stipendium an der Musikuniversität Viena. Aufgrund seiner Herkunft wurde ihm jedoch nicht erlaubt, dasselbe entgegenzunehmen. Deshalb studierte er am Konservatorium in Bukarest.
Das weltweit sehr beliebte und bekannte Musikstück „Ciocarlia“ wurde ursprünglich von seinem Großvater für Pannflöte/nai komponiert, von Grigoras Dinicu dann übernommen und erstmals für Violine arrangiert.
Dinu Lipatti war ein äußerst geschätzter rumänischer Komponist und Pianist. Über die nationalen Grenzen hinaus bekannt wurde er maßgeblich für seine ausgezeichnete, ausdrucksvolle, pathetische musikalische Darbietung am Klavier. Er stand noch am Beginn einer ansehenlichen, glanzvolen Karriere, als er 1950 mit 33 Jahren verstarb.
Ion Voicu (1923 -1997), einer der markantesten Violinspieler und Dirigenten Rumäniens, sehr bekannt und beliebt in der U.S.A., zeichnete sich aus durch seine außergewöhnliche genuin, emotional-ausdrucksvolle Interpretation der Musik und durch die virtuose Beherrschung des Instrumentes. Er besaß und spielte eine Stradivarius.
Eigentlich studierte Sergiu Celibidache (1912 – 1996), einer der bekanntesten und geschätzten Dirigenten weltweit - geboren in Rumänien, grichiescher Abstammung -, Mathematik, Philosophie und Musik in Iasi, Bukarest und Paris. Schließlich kam er nach Deutschland, um sich an der Berliner Musikhochschule auch mit dem Kompositionsunterricht vertraut zu machen. Celibidache setzte sich mit musikwissenschaftlichen Fragen und philosophischen Prinzipien auseinander. Gleichzeitig fühlte er sich sehr stark zum Buddhismus und Zen-Buddhismus hingezogen und wollte erfahren, wo die Grenzen des Denkens liegen bzw. was in der Musik gedacht werden kann und was nicht.
Nach Kriegsende übernahm Celibidache die Leitung des Berliner Philharmonischern Orchesters und wurde künstlerischer Leiter der Münchner Philharmoniker und Generalmusikdirektor der Landeshauptstadt München.
Unter den zahlreichen Ehrungen und Auszeichnungen für den Maestro sind die Ernennung zum Professor ehrenhalber der Bundeshauptstadt Berlin und die Verleihung des Bayerischen Verdienstordens zu erwähnen sowie die Ehrenbürgerschaft seiner Heimatstadt Iasi und der "Doktor honoris causa" der dortigen Kunstakademie.
Zu seinem 80. Geburtstag wurde Sergiu Celibidache mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland mit Stern und der Ehrenbürgerwürde der Landeshauptstadt München geehrt.
Sergiu Celibidache war Anhänger von Sai Baba und gehörte zu jenen Gnostikern, die den Zugang zur Wirklichkeit über Sprache, Schrift und Denkprozess abstreiten. Er hatte eine weit gespannte pädagogische Tätigkeit entwickelt (z.a. Lehrauftrag an den Universitäten Mainz und München über "Musikalische Phänomenologie") und betrachtete das Lehren als das höchste menschliche Tun.
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