Autor: Borgi
Datum: 13.02.07 19:16
Habe den Beitrag leider gerade erst gesehen. Wir haben in Stanciova (12 km nördlich ein kleines Häuschen), welches wir leider zur Zeit nur gelegentlich am Wochenende bewohnen. Unsere Nachbarn Cristina, Paul und Iris, die auch gut Englisch sprechen, wohnen aber ständig dort. Wir betreiben dort auch noch eine kleine "Ökodorfinitiative", d.h. es kommen immer mal wieder ein paar Besucher aus dem Westen, die sich dort für eine Zeit lang im traditionellen Landleben erproben und dort das Gemeinschaftshaus unseres Vereins bewohnen. Es gibt eine, mittlerweile allerdings etwas veraltete Website http://ecotopia.ngo.ro , auf der das Ganze kurz beschrieben wird.
Zur Zeit wohnt ein sehr nettes französisches Pärchen, dass auch sehr gut Deutsch spricht, in dem Haus. Die beiden möchten auch noch bis August bleiben und hier sogar ein einfaches Bad bauen.
Ein weiterer Franzose hat sich vor kurzem auch ein Häuschen im Ort gekauft und es gibt auch ein paar nette Frührentner, die sich hier mit viel Engagement niedergelassen haben.
Ansonsten ist die Lage im Dorf ehr trist. Die meisten Kinder wandern nach der Schule nach TM ab, im Ort gibt es, mit Ausnahme von Helfertätigkeiten bei den zahlreichen Schäfern, keine bezahlten Jobs. Im Jahr 1920 hatte der Ort noch 2000 Einwohner, heute noch etwa 400 und die Totenglocken läuten recht häufig...
Für "Urlauber" ist es aber schön idyllisch, die Landschaft etwas hügeliger als in diesem sonst recht platten Teil des Banats und die traditionellen Gepflogenheiten (Tuicaherstellung, Schweineschlachten usw.) werden hier noch gepflegt. Der Ort wird zur Hälfte von Serben, die um 1600 aus Montenegro hierher ausgewandert sind, bewohnt. Es gibt noch eine Fußballmanschaft und eine Folkloretruppe, beide trainieren allerdings in TM.
Unser Häuschen freut sich immer über Besucher, die auch ruhig länger bleiben können.
|
|
