Autor: hiluxchrigu
Datum: 12.08.06 19:16
Hallo Alis, Henry und Reiner
Ich habe grosses Verständnis für Euren Ärger und wenn ich mich hier äussere, soll das nicht eure Aussagen widerlegen oder in Zweifel ziehen. Ich würde höchstens dafür plädieren, den Titel abzuändern in "Bukarest, die Hauptstadt der ..."
Warum streiche ich "im Land"?
Wegen unseren Erfahrungen, die wir heuer in Rumänien gemacht haben. Wir sind soeben zurück aus Rumänien und können sagen, dass wir nie betrogen worden sind. Hin und wieder mal angebettelt, von gewissen Zigeunerinnen einmal sogar recht aggressiv (heftiges Klopfen an die geschlossenen Autofenster), und einmal wurde uns an einem Stand eine überreife Melone verkauft - Schaden: ein paar Cents.
Ansonsten aber entpuppten sich die Rumänen als äusserst freundliche und hilfsbereite Menschen. Manchmal in schon fast peinlicher Art und Weise hillfsbereit: So fuhr mich ein spanisch sprechender rumänischer Handwerker mit seiner Dacia Pickup in Timisoara quer durch die halbe Stadt, nachdem ihm ein deutschsprechender Rumäne erklärt hatte, ich bräuchte dringend ein Ersatzteil für unser Auto, das man vielleicht in der und der Garage erhalten könnte. Von Bezahlung wollte er nichts wissen! Als ich auf dem Rückweg das Tram benutzte, half mir ein junger englischsprechender Rumäne mit der Orientierung und dem Fahrkartenkauf. Die Fahrkartenverkäuferin hatte kein Kleingeld, um mir herauszugeben, und ich leider keines, um ihr den korrekten Betrag zu geben. Da gab er mir meinen 1 Lei Schein zurück und bezahlte das Kleingeld aus der eigenen Tasche! Meinen 1 Lei Schein wollte er partout nicht nehmen! So, und nun noch der Gipfel. Ich hab lange gezögert, das hier zu erwähnen, weil es etwas peinlich ist, meine Blödheit einfach so zu erzählen: Ich bin beim Kauf der Rovinieta ohne Autoschlüssel aus dem Büro gelatscht! Normalerweise häng ich mir den IMMER um den Hals, warum ich ihn da in den Händen und dann v.a. auf dem Tresen liess, ist mir noch heute schleierhaft ... vielleicht klopft halt doch langsam Kollege Altzheimer an ... und mich schaudert nach wie vor beim Gedanken an mögliche Folgen! NIX ist passiert.
Als ich das Fehlen des Schlüssels realisiert hatte, dauerte es ein Weilchen, bis ich mich vom Schock erholte und zu Denken begann, wo ich den hätte verlieren können. Bei meiner Rückkehr ins Büro griff die Dame sofort hinter sich auf ihr Pult und winkte mir strahlend mit meinen Schlüsseln zu!
Sicher, wir sind reiseerfahren auf mehreren Kontinenten und würden sowieso nicht auf eine Taxifahrt von mehreren Hundert Lei einsteigen. Und wir würden auch nicht mehr ohne Kleingeld einsteigen, genauso sind wir nämlich das bisher einzige Mal in unserem Leben von einem Taxifahrer abgezockt worden. Wir in grösster Eile und er angeblich kein Wechselgeld dabei. Und wo war's? In Bukarest, in Bangui, in Bombay, in Kairo, in Mexiko, ....? Nein: In New York!
Auch ich bin in Timisoara von Leuten informiert worden, wieviel ich maximal bezahlen sollte, falls ich mit dem Taxi zurück zu meinem Auto fahren wollte. Offensichtlich gibt's also auch da die bekannte Touri Abzockermasche, aber es gibt eben auch diejenigen, die davor warnen. Und in unserer zugegebenermassen kurzen Erfahrung sind diese Art Rumänen die überwiegende Mehrheit!
Darum finde ich, sollte man den Titel abändern.
E Gruess
Chrigu
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