Autor: TerenyiAndre
Datum: 20.11.04 06:49
Lieber Henri,
herzlichen Dank für Deine sehr ausführliche Zuschrift. Es freut mich für Dich, dass Du nach der Enttäuschung mit der ersten Frau dann doch noch das Glück hattest, einen wirklich lieben und ehrlichen Menschen zu finden. Die Gefahr, mit meiner Freundin eine ähnliche Pleite zu erleben, sehe ich nicht. Ich kenne ihre persönlichen Verhältnisse und das Umfeld sehr gut, kenne auch einen Teil ihrer Familie, alles anständige, liebe und herzliche Leute. Von daher habe ich keine Bedenken.
Die Lebenshaltungskosten sollten um einiges niedriger sein als bei Dir. Meine Freundin besitzt eine
Eigentumswohnung die bereits abbezahlt ist.
Deine Zuschrift hat eine ganze Menge Fragen aufgeworfen, und ich weiss es zu schätzen, wenn Du Dir die
Zeit nimmst, sie zu beantworten.
Wie lange hat es denn gedauert, Deine Wohnung in D aufzulösen? Normalen Hausrat kann man ja zügig
loswerden. Mir machen meine vielen Bücher ein Problem. Die füllen zwei komplette Zimmer und haben mal ü
ber 40.000 DM gekostet. Heute sind sie nur noch einen Bruchteil davon wert. Hab versucht einen Teil der teureren Bücher über eBay loszuwerden, hat nicht geklappt. Etliche hundert Bücher sind in Ungarisch, weitere paar hundert in anderen Sprachen, die ich mir beigebracht habe. Viele sind Raritäten, die aber hierzulande kein Schwein interessieren.
Es wäre ja schön, wenn man das, was man so um sich herum hat, einfach verkauft, das Geld einsteckt und
geht, und das wars dann. Aber man stellt fest, dass man alle möglichen Zahlungsverpflichtungen hat, die
man nicht über Nacht loswerden kann, z.B. Versicherungen oder Unterhaltszahlungen. Wie hast Du das denn hinbekommen? Wie bist Du denn jetzt krankenversichert? Wie sieht es aus wenn Du mal in Rente gehen willst? Hast Du Dich in D regulär bem Einwohnermeldeamt abgemeldet?
Die Erfahrung zeigt, dass es schwer ist, sich von seinem Herkunftsland komplett abzunabeln. Mein Vater z
.B. lebt seit Jahren in der Slowakei, hat seinen gesamten Hausrat dorthin schaffen lassen, aber ist trotzdem nach wie vor auf D angewiesen. Er bekommt seine Rente auf sein deutsches Girokonto und hebt
sein Geld am Bankautomaten in der SK ab. Auch eine Krankenversicherung hat er noch in D. Es gab etliches
was ich hier nach seinem Weggang für ihn erledigen musste. Bist Du hier in D wirklich aus allem raus,
oder gibt es bei Dir auch noch solche oder ähnliche Bindungen?
Solange man einen deutschen Pass hat, ist ja die Bindung zu D nicht wirklich beendet. Gibt es Situationen, wo man persönlich nach D muss um etwas bei Behörden zu erledigen, obwohl man hier eigentlich gar nicht mehr existiert? Was ist z.B. wennn der deutsche Pass abläuft? Nach einiger Zeit in RO kann man sich eine solche Auslandsreise evtl. gar nicht mehr leisten. Ohne Verwandte oder Freunde in D müsste man
gar noch im Hotel übernachten.
Was ist, wenn man in RO heiraten möchte und es fehlen einem irgendwelche Dokumente? Z.B. ein Ehefä
higkeitszeugnis. Dazu braucht man ja das Standesamt in D wo das Famlienstammbuch hnterlegt ist.
Du schreibst, daß Ihr mit Deinem Auto nach RO gefahren seid. Wie lief das mit der Versicherung, Zulassung, KFZ-Steuer in D? Angeblich darf man mit deutschem Kennzeichen nicht länger als 6 Monate dort fahren. Hast Du das Auto jetzt in RO zugelassen? Habe gehört, dass es Probleme gibt, wenn das Auto nicht der Euro3-Norm entspricht
Wie sieht es mit der Aufenthaltsgenehmigung in RO aus? Angeblich darf man innerhalb von 6 Monaten nur 3 Monate im Land aufhalten, oder so ähnlich. Man hört so viel Widersprüchliches.
Wie bekommt man eine Arbeitserlaubnis? Welche Papiere braucht man da von deutschen Behörden?
Danke im Voraus für Deine Antwort.
Liebe Grüsse André
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