Autor: Austrian
Datum: 11.12.13 16:47
Hi nochmal,
also ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mit meinem vorigen Forums-Eintrag am Stammtisch keine Schenkelklopfer auslöse, da erreicht der Applaus -Pegel mit einer zünftigen Neidgeschichte andere Höhen. Doch nicht immer muss die Majorität recht haben.
Doch ich versuch`s jetzt mit meinen Lösungsvorschlägen, ok.
Das Problem des erhöhten Sozialhilfebedarfes hat ja eine Ursache. Es ist eine Tatsache, dass (siehe zb. Deutsche Einkommensstatistik), das erwirtschaftete Volksvermögen, in den Händen von immer weniger Personen ist. Der früher mal staatstragende Mittelstand zerbröselt, ja und der in jeder Gesellschaft vorhandene untere Rand ist ja sowieso schon am Boden.
Die noch immer gültige Finanzierung des Staatswesens stammt aus der Wirtschaftswunderzeit und ist in hohem Maße auf den Faktor Arbeit aufgesattelt. Bis Anfang der 80er des vorigen Jahrhunderts stimmte die Rechnung 1% Wirtschaftswachstum ist 1% mehr Arbeitsplätze, in den Folgejahren stimmte das immer weniger (rationalisieren etc.), doch es wird immer noch so gerechnet.
Völlig aus dem Ruder lief die Geschichte als die Kapitalwirtschaft von der Realwirtschaft entkoppelt wurde ( so ab den späten 90igern), das heißt, früher stand hinter jedem Euro, D-Mark, Schilling, Lei, ein Produkt, ein Rohstoff, eine Dienstleistung. In der heutigen Kapitalwirtschaft ist nur noch ein Bruchteil des im Umlauf befindlichen Geldes mit einem realen Gegenwert untermauert.
Deshalb kaufen die großen Geldmacher grade mit fiktivem Geld aus Kapitalgewinnen, halb Afrika, die Ostländer, Südostasien. Sie kaufen mit fiktivem Geld realen Grund und Boden. Man braucht nur mal im rumänischen Banat fragen, wem die Ackerflächen gehören.
Jetzt gibt es 2 Grundmöglichkeiten, entweder wir sagen: –da Ware, Dienstleistung -dort der entsprechende Geldwert.
oder wir spielen das Spiel mit dem fiktiven Geld weiter --Zins –Zinseszins, Optionenhandel und und und…
Wenn wir uns für die erste Version entscheiden, dann müssen Kapitalgeschäfte knallhart durchleuchtet werden können, begrenzt und überprüft –so in etwa: kontrollierte Marktwirtschaft
Wenn wir das Spiel mit dem fiktiven Geld weiter spielen wollen, dann haben wir schlicht ein Verteilproblem, kaum ein Arbeitsplatzproblem, den die fiktiven Gewinne werden nicht mit Arbeit gemacht.
Im Moment stimmt der Stammtischspruch –„wenn einer nur arbeiten will, dann kann er auch“, nur noch dahingehend, dass er zwar arbeiten kann, aber gratis od. nur geringfügig darüber.
Als Einschub, um der voraussichtlichen Kommunismuskeule gleich mal den Hebel zu nehmen. Ich bin nicht für Gleichmacherei, wer fähiger, klüger, fleißiger ist, darf ruhig ein größeres Kuchenstück haben (der Mensch ist leider noch nicht das humane Geistwesen, das mit sowas umgehen kann, wir sind da dem hochentwickelten Säugetier leider viel näher –wir arbeiten mit dem bisserl Hirn, wie der Hirsch mit dem Geweih), aber es muss verhältnismäßig sein -Hr. Ackermann Deutsche Bank ist nicht 800x so gut, wie seine Putzfrau. In der kontrollierten Marktwirtschaft gab`s mal sowas wie Ethik „Leben und leben lassen“, der Chef soll seinen Benz haben, doch er soll dem Angestellten den alten Golf nicht vermiesen.
Ok jetzt kann das Argument sein –das ist große Politik, das können wir Kleinen nicht lösen. Was können wir tun :
-der Politik die ja eigentlich machtlos ist und am Gängelband einiger weniger weltumspannender Konzerne hängt, längst nicht mehr alles glauben.
-Faire Preise für gute Produkte direkt an die Hersteller zahlen (mit den Billigfetzen aus dem 1€ Shop hilft man niemandem in Bangladesh), dafür auch mal auf ein unnötiges Billigding, das nur Rohstoffvergeudung ist, verzichten.
-auf Geräte bestehen die reparierbar sind, die Lebensdauer der Geräte dafür ausnützen und halt allfällige Reparaturen durchführen lassen
-Die Augen offen halten, sich die Lebenssituation in anderen Ländern anschauen, Kontakte knüpfen
Mann, jetzt mach ich aber schnell einen Punkt, das ist mir ja völlig entglitten
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