Autor: KlausHH
Datum: 20.07.10 09:07
Die Rumänen und ihr gunoi ist ein spezielles Thema, liebe Dior! - Manchmal hat man den Eindruck, sie lieben ihn - sie können nicht ohne ihn leben. 
Mein erster Kontakt damit war Mitte der Achtziger. Da wir ich an der Uni in Bukarest und mit rumänischen Freunden im Donaudelta. Sie hatten im Fernsehen gesehen wie schlimm es mit der Umweltverschmutzung in Deutschland war (das war die Zeit wo es bei uns Fahrverbote wegen Smog gab). - Dabei warfen sie all ihren Müll in die Natur und sahen keine Verbindung zwischen ihrem Tun und der Umweltverschmutzung.
Damals gab es aber noch keine PET-Flaschen. Heute hat man den Eindruck, dass die Natur dazu da sei, dass man Plastikflaschen hineinwerfen kann. Erinnert mich an die Erzählung meiner Großeltern, dass zu Zeiten des Dritten Reiches die "Volksgemeinschaft" in die Natur zog und sie etwas veändert wieder verließ. Das schöne Wort "Waldschweine" ist mir gut in Erinnerung geblieben. 
Gut jetzt könnte ich pessimistisch sein - bin ich aber nicht! Wenn man genau hinsieht, dann sieht man auch die Veränderungen zum Besseren. Ok, hier im Ardeal war es schon immer etwas sauberer als in der Walachei. Hier gibt es aber auch keinen Lössboden, der z. B. Bukarest immer ein wenig schmuddelig erscheinen lässt.
Mülltrennung wird hier praktiziert und auch angenommen! - Wenn auch vielleicht auf eine etwas "balkanische" Art.
Im Frühjahr wurde ich an der Supermarktkasse beim Kauf einer Flasche Bier angesprochen, ob ich eine leere Flasche mitgebracht hätte? - Hatte ich nicht - so wurde mir der halbe Bierpreis als "Pfand" abgeknöpft. Gilt leider nicht für Plastikflaschen und Dosen.
Das alte sozialistische Recyclingsystem ist leider total verschwunden. Altplastik hat einen gewissen Wert und wird vom fahrenden Volk gesammelt. Leider nicht in den Straßen oder im Wald - ist leichter in den Mülltonnen und auf den Müllhalden zu finden. 
Gruß aus dem Kronstadt!
Klaus
--
http://reise-tv.tk/ - Reisefernsehsendungen der kommenden Woche
|
|
