Autor: Torsten
Datum: 22.07.03 23:24
Hallo,
ich bin nicht nur Rumaenien-Fan, sondern auch Partnervermittler.
Und ich bin stinkwuetend ueber die pauschalen Vorwuerfe, die hier
gegenueber dem Gewerbe der Partnervermittlung gemacht wer-
den, DENN sie verletzen mein ETHISCHES SELBSTVERSTAENDNIS.
Da ich mir aber im Unterschied zu der servil argumentierenden Frau
Schuller vollkommen im Klaren bin, dass ein Partnervermittler hier
null Glaubwuerdigkeit besitzt, versuche ich es mal mit Argumenten.
Dem Verdacht vorgreifend, ich wolle an dieser Stelle fuer mein Unter-
nehmen werben, kann ich nur entgegen > Ich habe keine Lust, meine
Firma in irgendeiner Weise mit Eurer Diskussion in Verbindung bringen
zu lassen - deshalb findet Ihr hier keinerlei Hinweis auf mein Geschaeft.
Ich nehme lediglich aus Empoerung Stellung. Denn alltaeglich, zumal
in Rumaenien, begegnet man als Partnervermittler der Ablehnung der
Menschen - und selten hat mensch die Zeit, auch nur zu antworten.
Also > Sofern es begruendete Einwaende gegen eine einzelne Partner-
vermittlung gibt, sofern sich auch Muster haeufen, wie unserioes gear-
beitet wird, besteht fuer jeden Informierten der Grund zur Vorsicht.
Die Grenze zum unaufgeklaerten Vorurteil ist aber ueberschritten, wenn
mit Pauschalisierungen und Diffamierungen >argumentiert< wird. Ich
denke, dieser Hinweis ist auch fuer jene nachvollziehbar, die nicht kom-
merziell Eigeninteressen als persoenlichen Hintergrund in dieses Forum
einbringen. Konkret>
1. Der >Menschenhandels<-Vorwurf
Menschenhandel ist, wenn ein Kaeufer und Verkaufer die Arbeitskraft
einer dritten Person handeln. Eine Partnervermittlungen tut objektiv
etwas anderes. Sie vermittelt gegen Geld Kontaktmoeglichkeiten zwi-
schen Personen.
Nun koennte man sagen, das ist ja auch nur im uebertragenen Sinne
gemeint. Der Gesetzgeber hat da eine andere Auffassung. Wer jeman-
dem ohne Beweis eine strafbare Handlung unterstellt, macht sich der
Verleumdung schuldig. Diesen Strafrechtsparagraphen gibt es nicht
nur, um gewerbliche Taetigkeiten zu schuetzen, sondern auch die Men-
schenwuerde.
2. Der Glaube >Internet ist billiger als Partnervermittlung inkl. Reise.<
Eine echte Milchmaedchen-Rechnung. Ein Unternehmen, das virtuelle
Kontakte ermoeglicht, arbeitet nur durch den Umstand guenstiger,
dass es keinerlei Kostenverantwortung fuer den konkreten Aufbau des
Kontakts uebernimmt. Das gilt auch fuer non-virtuelle Adressverkaeufer.
Umkehrschluss> Ein Unternehmen der Partnerbranche, das all-in-
clusive-Kennenlern-Reisen organisiert, schafft fuer denjenigen, der
mit Koepfchen und Durchhaltevermoegen (und nicht nur aus Spiele-
rei) die Sache angeht, wesentlich mehr Transparenz. Und Preis-
transparenz wirkt sich fuer einen Kauf-Agenten, na?, preissenkend aus.
3. >Frauen in den Vermittlungen wollen nur das eine (Geld),
Maenner sowieso (Sex).<
Sage mir welche Partnervermittlung du betreibst, und ich sage dir, welche
Kunden du hast. Wo sich Frauen wie lecker Drops ausstellen, sind notgeile
Herren nicht weit. In einem Land wie Rumaenien, dass von der faktischen
Geschlechtergleichstellung weit entfernt ist, zaehlt weibliche Attraktivitaet
in der Beziehungswaagschale weit mehr als in Deutschland. (Einige Maenner
moegen das bedauern.) Das Geld und das Sozialprestige der Herren ist es,
womit die Schoenheit der Begleitung aufgewogen wird.
Umkehrschluss> Macht die Vermittlung keine Bilderschau, sondern Charakterpraesentation, interessieren sich tendenziell eben auch nur
romantische Frauen und liebesorientierte Maenner fuer das Unternehmen.
Und die gibt es in jedem Land der Welt.
Das reicht erst einmal als Gedankenanregung.
In Erwartung der ueblichen Beschimpfungen von Gutmenschen, denen
ich indes keine fuenf Euro leihen wuerde, gruesst
Torsten
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