Autor: Willy68
Datum: 26.12.07 22:53
Auf der Suche nach Gott
Es geschah in diesen Tagen, dass ein Mensch sich aufmachte um Gott zu suchen.
Sein Weg führte ihn durch viele prächtige Kirchen. Jeder Priester dieser Paläste
behauptete Gott zu kennen. Der Mensch hörte sich viele Versionen von sonderbaren Geschichten an,
nur zufrieden wollte er sich damit nicht geben. So wanderte er von Land zu Land und von Volk zu Volk. Er sah die schrecklichen Kriege die man angeblich im Namen dessen führte,
den er nur aus Büchern kannte. Er weinte über die vielen Toten – getötet im Namen des Herrn über Himmel und Erde.
Verzweifelt und ausgebrannt beschloss er, die Suche aufzugeben.
Diesen Gott wollte er nicht, brauchte er nicht. Er hatte genug gehört und gesehen.
Wenn da nur diese innere Unruhe nicht wäre, diese Gewissheit dass das Leben doch einen
Sinn haben müsse.
Erschöpft ließ er sich im Wald an einem kleinen Bach nieder um seinen Durst zu stillen.
Als er sich hinab beugte um das frische Wasser zu trinken hörte er plötzlich eine Stimme.
„Oh Menschenkind, du suchtest an falschen Orten,
man kann mich nicht finden in Kirchen und Worten.
Ich bin in der Blumen duftendem Blüh´n,
in den Sternen am Himmel die für alle glüh`n,
du findest mich im Sturm aber auch im Wind
in Licht, Luft und Sonne, Tau und Regen der rinnt.
Ich bin in der Vögelein Gesang
im Lachen der Kinder wie Glockenklang!
Auch findest du mich bei den Ärmsten der Armen
in jedem Menschen der noch fühlt das Erbarmen
auch bin ich im Baum bis zum kleinsten Blatt
im Saatkorn was aufgeht um zu machen dich satt.
Auch bin ich dein Heimweh, deine Sehnsucht, dein Hoffen
verschließe dein Herz nicht, lass es für mich offen
dann können wir stets miteinander reden
wer fest an mich glaubt , nennt dies auch beten.
Einen ständigen Dialog mit dir
liebes Menschenkind das wünsche ich mir.
So plötzlich diese Stimme zu hören war, so schnell verstummte sie auch während auf dem Bach ein helles Licht tanzte. In dem Suchenden machte sich ein großes Glücksgefühl breit.
Er bewunderte die Schönheit des Waldes, hörte mit Freude das Singen der Vögel und machte sich beschwingt auf den Heimweg.
Und mal ganz unter uns gefragt: „Was kann es Schöneres geben als zu erkennen, wie göttlich
unser Leben sein kann, wenn man auf seine innere Stimme hört?“
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