Autor: TerenyiAndre
Datum: 30.07.05 15:27
Es ist erstaunlich, welche emotionalen Wogen die unmassgeblichen Äusserungen eines Einzelnen (Jochen) hier im Forum aufgetürmt haben.
Da muß dieser arme Kerl wiederholt in die Republik Moldova und zurück fahren, und aufgrund geografischer Unzulänglichkeiten jedesmal das schlimme Land der Rumänen durchqueren. In seinem Reisegepäck befindet sich ein Koffer voller Vorurteile und offensichtlich auch der Geheimreport "Wo in Rumänien werde ich am besten abgezockt, bestohlen, belogen", denn wie anders lassen sich so treffsicher immer die Schlimmsten der Schlimmen aufspüren. (Mir ist ist von denen bisher keiner begegnet, und ich hatte oft genug Kontakt mit Polizei, Tankwarten, Hotelangestellten etc.)
Es mag ja sein, dass man immer wieder an solche Leute gerät, die es in jedem Land gibt. Aber von ein paar Dutzend miesen Leuten auf ein ganzes Volk zu schliessen, das zeugt von recht beschränktem Horizont.
Jochen atmet auf wenn er auf der moldawischen Seite der Grenze ankommt. Ja, was glaubt er denn, was für ein Volk in Moldawien lebt (von den zugewanderten Russen mal abgesehen)? Das sind Rumänen, wie in Rumänien auch. Den Begriff "moldawisch" als politische Bezeichnung hat man in der UdSSR erfunden, um zu verschleiern, dass es sich hier um einen, durch politische Unvernunft abgetrennten Teil Rumäniens handelt. Ein Blick auf die Landkarte des zweigeteilten Landes zeigt den Zusammenhang.
In Moldawien denkt man über einen Anschluss an Rumänien nach, was ja dann auch die EU-Mitgliedschaft einschliessen würde. Die Rumänen jenseits des Prut müssten ja laut Jochen EU-fähig sein, denn über die hat er nichts Böses verlauten lassen.
"Die Theorie bestimmt was wir beobachten können", hat Einstein gesagt. Wer also durch Rumänien fährt mit der Theorie im Kopf, dass es dort nur Gauner gibt, der wird zwangsläufig alles Negative im Gedächtnis fixieren und Positives gar nicht zur Kenntnis nehmen, denn wenn man schon einer Theorie folgt, dann will man sie ja auch bestätigt sehen.
Wer aufgrund von Kontakten mit ganz wenig Menschen auf den Charakter eines ganzen Volkes schliesst, sei es jetzt im Negativen wie Jochen, oder auch im Positiven, wie so viele die sich jetzt zu diesem Thema gemeldet haben und die (wie ich) immer nur gute Erfahrungen gemacht haben, trifft eine unzulässige Verallgemeinerung. Wir sollen uns drüber im klaren sein, dass es ausser den netten, freundlichen, ehrlichen Menschen halt wie überall auf der Welt auch noch die Anderen gibt. Und die Negativseher sollten sich klarmachen, dass ihnen die positiven Erfahrungen noch bevorstehen, sofern sie den Menschen unvoreingenommen entgegengehen.
Es ist natürlich sehr bedauerlich, wenn jemand die Dinge so einseitig sieht und unfähig ist zu differenzieren. Hier hat einfach einer seine subjektiven Ansichten über die Rumänen dargetan. Wirklich schade, dass er keine positiveren Erinnerungen hat.
Dass man die einseitige Sicht von Jochen entschieden zurückweist ist in Ordnung. Aber dass man die (wahrscheinlich nur einmalig hier im Forum abgegebene) unmassgebliche Meinung eines Einzelnen gar als Volksverhetzung bezeichnet, und Bestrafung fordert, ist nicht weniger schrill und einseitig. Glaubt Ihr denn, dass eine Strafanzeige bewirkt, dass der Betroffene dann plötzlich positive Erfahrungen hat?
Wenn einer es subjektiv so erlebt hat, dann soll er es auch sagen dürfen, und dann soll man (ggf. kommentiert) auch das lesen können, was er im Original geschrieben hat. Es ist lächerlich, hier eine Zensur zu fordern.
Wer die Mechanismen der menschlichen Psyche etwas kennt, weiss, dass einer der so wie Jochen jammert, eigentlich mit sich selber unzufrieden ist, und dies auf Andere projiziert.
Wärs nicht besser den Jochen bei der Hand zu nehmen, und ihm ein paar nützliche Adressen und Tips zu verraten, wo er ganz bestimmt nicht übers Ohr gehauen wird, so dass er seine einseitig negative Sicht allmählich durch eine Positivere ersetzen kann.
André
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