Autor: Goldsarmal
Datum: 25.08.09 17:38
Das mit dem Zusammenhalt war eher ironisch gemeint.
Ich glaube, daß das, was wir heute in Rumänien sehen - diese ungeheuer zynische und brutale Gesellschaft, diese Eiseskälte, wo jeder nur noch rücksichtlos auf sich selber bedacht ist,
im Großen und Ganzen auf die Verrohung der Menschen unter jener vollkommen pervertierten Diktatur zurückzuführen ist.
Bin viel gereist, muß sagen, so krass wie ich Rumänien erlebe, sowas hab ich sonstwo nocht nicht gesehen.
Und liegt auch nicht an der Armut, was dann als Entschuldigung immer schnell zur Hand, ich war in ärmeren Ländern, wo es wesentlich zivilisierter zugeht.
Was einen immer am meisten in Rumänien vor den Kopf stößt, bei dem ganzen Schlamassel,
das ist das Fehlen jeglichen Schamgefühls, egal was für Untaten oder Grausamkeiten die Leute einander antun, sie genieren sich nicht einmal mehr dafür, selbst wenn sie einsehen, daß das was sie tun ein Schande ist, was selten genug der Fall ist. Weil, heißt es dann, wieso, das machen doch auch alle anderen so.
In andern Ländern, wo gewißlich nicht alles zum Besten steht, da sehen die Leute wenigstens tunlichst zu, daß ihre Taten nicht öffentlich bekannt werden. In Rumänien indes scheint allen alles völlig egal zu sein.
Im Großen, wie im Kleinen, wie im Alltag.
Jajaja, freilich sind nicht alle so, logisch.
Ich finde, diese Verrohung ist auch viel weniger eine Frage von Ideologien oder politischen Systemen,
es ist eine Frage des Zustands einer Gesellschaft oder auf deutsch der Menschen selber, die, sind sie einmal verdorben, sich kaum mehr ändern können, sondern erst in den nächsten Generationen.
(und mit den neuen Generationen, ich glaub kann man sagen, da hat man in den letzten 20 Jahren ziemlichen Mist angerichtet in Rumänien.)
Nun gut, vielleicht sollt ich nicht immer nur in die Walachei fahren....
Jedenfalls bin ich gottfroh, hier leben zu können.
Was die Leute an Gutem haben, das merken sie eben leider immer erst, wenn sie es verloren haben.
In diesem Sinne...
|
|
