Autor: Kaiser Wilhelm
Datum: 05.03.07 15:19
Es gibt nicht gerade wenige Personen, die nach einem Staatenwechsel herausfinden, dass es vielleicht doch nicht so einfach ist, dass bestimmte Opfer erbracht werden müssen und das Deutschland generell nicht "Rumänien mit mehr Kohle" ist.
Wer sich vorgestellt hat, in Deutschland genau wie in Rumänien zu leben, nur halt besser bezahlt, ist eben unglaublich naiv (gewesen).
Natürlich ist man aber nicht selbst schuld, sonder die Gesellschaft die einem nicht haben will usw. usw.
Deswegen bauscht man diverse Scherze als ausländerfeindliche Angriffe auf, sieht sich in seiner Einstellung bestätigt, und und und.
Gilt übrigens für zahlreiche Nationalitäten, ausgewandert in alle Herren Länder.
Wie dem auch sei, alle sind freiwillig hier, es wurde keiner in einen Eisenbahnwaggon gepackt und unter Bewachung nach Deutschland transportiert, wie es manch einem unserer Eltern und/oder Großeltern '45 mit der Sowjetunion gegangen ist.
Auch hat die Bundesrepublik (die, ohne die DDR) sich um Deutsche (nix "deutschstämmige") aus dem Osten gekümmert (PL, CZ, HU, YU, RO) und sie ggf. freigekauft. Juristisch ist man zu gar nix verpflichtet, wer sich moralisch verpflichtet fühlt, der mag es tun; ist eine individuelle Einstellung.
Für manche von uns war's das "nix wie hem" Gefühl, andere waren eben auf die Kohle aus. Manche von uns sind hier "zu Hause" angekommen, andere hingegen werden es nie. Hat wieder 'was mit der persönlichen Einstellung und den eigenen Erwartungen zu tun.
Ich hätte viel zu tun, würde ich mich über jeden ärgern, der sich negativ über Deutschland äussert, sei es legitim oder nicht. Ist mir ehrlich gesagt sowas von egal. Eine der Errungenschaften des späten 20. Jh. ist, frei sagen zu können, was man denkt und sei es nur um Aufmerksamkeit zu erregen. Der Rest der Welt ist übrigens genauso frei, nicht zuzuhören.
Mit anderen Worten: "Wo ist der Bus, mit den Leuten die das interessiert?"
Nachricht bearbeitet (05.03.07 16:45)
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