Autor: Verso
Datum: 06.09.09 17:47
Hallo Ms. Chen,
na, was ist ? ? ?
Wo bleibt dein großspuriger Gegenkommentar?
Spaß beiseite und laß uns über deine Probleme diskutieren, die du in unzähligen Beiträgen hier anzuleiern versucht hast.
Ich bin einer der "Jammerlappen" und "Walnußsammler" und "ich schenk´ dir Buntstifte zu Weihnachten, über die du dich nicht freust" und "scheinbaren Rumänien-Problem-Ignoranten", die du aufzumischen versuchst.
So ... laß uns labern über das "Problem Rumänien und wie helfe ich dir".
Du bist nicht die/der/das einzige Person, die so manches in Rumänien gesehen hat, glaub´s mir. Ich war in einem Krankenhaus in Suceava. Winter war´s, minus 20 Grad, das Clo für Besucher UND Patienten hatte ein kaputtes Fenster, drinnen genauso kalt wie draußen, seit zweihundertsiebzig Jahren nicht geputzt, ohne intakte Clobrille, ohne Papier ... ein altes Patientenmütterchen (bestimmt über siebzig) mußte mal, hat Zeitungspapier mitgebracht (´s war ja kein Papier da) und hatte drei halbvergammelte Jacken an (wegen der Kälte - remember?). Ich konnte einen Blick in das Patientenzimmer werfen. Dreckig, verstunken, keiner hat sich um garnichts gekümmert, alte Menschen, deren hilflose Blicke einen angefleht haben. Meine Frau hat eine Injektion gebraucht. Russischer Arzt (rumänische, gut studierte und ausgebildete Kräfte verlassen fluchtartig das Land. Warum wohl ...?) hat sich alle Mühe gegeben. Behandlungsraum - Inventar aus den frühen fünfzigern des vergangenen Jahrhunderts, blutbesudelter Boden / Wände (keine Übertreibung ! ! !). Meine Frau hat sich aus Angst, mit einer gebrauchten Kanüle an AIDS angesteckt zu werden, eine eigene Spritze gekauft. Die Krankenschwester wollte Kaffee oder anderen Bakschisch, damit sie assistiert.
Erlebt im Winter 2007. Einer von unzähligen "jetzt muß man diesem System aber endlich mal helfen" Momente.
Magste mehr Beispiele? Kein Problem. Kauf ´n´ paar Kisten Aldi-Rotwein, und wir hocken uns zusammen - nächtelang - um über das interne Problem dieses landschaftlich wunderschönen Landes zu philosophieren.
Meine Frau ist im Moment in Suceava zu Besuch bei ihren Eltern - das erste Mal nach unserem letztjährigen Sommerurlaubsbesuch. Sie ist fassungslos über die negative Veränderung ihrer Stadt innerhalb des letzten Jahres, wobei die (hier ebenfalls im Forum) angedeutete Misere der mittlerweile finanzschwachen Polizeibehörde noch das kleinere Übel ist. Die haben doch letztes Jahr tatsächlich angefangen, richtige Bürgersteige zu bauen, marode Straßen zu modernisieren, das Kanalisationssystem auszutauschen (deshalb gab´s letztes Jahr im über dreißig Grad heißen Sommer 3 (in Worten: drei) Monate kein Wasser), weil die Hirnis nicht in der Lage sind, solche Bauvorhaben nach (unserem) Muster logisch zu organisieren.
Dieses Jahr sind sie erst gar nicht so weit gekommen, die angefangenen Arbeiten mangels Geld zu Ende zu führen. Wasser gibt´s wieder keines, die Bürgersteige sind größtenteils im Arsch, weil die Billigbaugesellschaften aus Griechenland mangelhaftes Material verwendet haben und die aufgerissenen Straßen nicht zugeschüttet werden können, weil die Kanalisation noch großteils offen ist.
So Schätzchen - wem willste jetzt in welcher Form helfen ? ? ?
Sollen wir alle einen Euro oder Buntstifte für Provinzwaisenhäuser stiften?
Wie schon einer meiner geschätzten Vorschreiber aufgeführt hat: Der Fisch beginnt am Kopf zu stinken.
In diesem Falle hilft auch das Säubern vom Schwanz her nichts mehr.
Der Fisch muß getauscht werden!
Aber - es ist noch nichts verloren. Seitdem Gigi Becali ins Europaparlament gewählt wurde, können wir alle - vor allem du Chenchen - hoffen, daß unser geliebtes Rumänien den Anschluß an die Kreidezeit nicht verliert.
In diesem Sinne - pofta buna ! ! !
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