Autor: Adrian1
Datum: 05.11.21 10:56
Etwas sehr verspätet möchte ich mich bei Opa Tim Noris und auch ojd für ihre Beiträge bedanken !!
- Ja, mein Schafbetrieb liegt zwischen Macin und Tulcea, oder genauer: Isaccea.
- Ich (wir) haben dort bereits ALLES aufgebaut was ein Schafs- und Ziegenbetrieb benötigt.
Ich habe dort 168 Schafe und 112 Ziegen mit Ohrenmarke wofür wir Subventionszahlungen bekommen. Dann noch 90 Jungtiere (Schafe/Ziegen).
Seit zwei Jahren haben wir auch 5 Merinoböcke mit Zertifikat in der Herde (bessere Subventionszahlungen !)
Von der Gemeinde haben wir 25 h Land gepachtet, für die eine Hälfte bekommen wir Subventionen, für die andere noch nicht weil wir die Stachelbäume noch entfernen müssen (Sehr arbeitsaufwendig ! Muss mit mehreren Leuten/Motorsägen über Wochen gemacht werden. Dies kostet auch noch einmal nicht gerade wenig Geld).
Mit der Milch machen wir Käse, den wir aber nur zum Teil absetzen können (50%).
Ziel ist es immer noch, genügend Tiere (Milch) zu haben damit wir diese vom Zisternenlastwagen aus Brasov jeden zweiten Tag abholen lassen können.
"Man" sagt, nach etwa fünf Jahren sollte so ein Projekt nach den anfänglichen Investitionskosten rentabel sein. Investitonskosten wird es aber weiterhin geben wie z.B. Zukauf von hochwertigen Zuchtböcken für Schafe und Ziegen. Oder elektronische Schafschermaschinen, oder tbc ....).
Und, was vermutlich nicht überraschend ist: wir sind nicht rentabel !!
Hauptproblem 1 aktuel ist dass wir 50% unseres Käses nicht absetzen könnte.
Hauptproblem 2: Controlling: Wenn ich in Rumänien bin habe ich jeweils Einsicht in alle möglichen Papiere rund um das Projekt aber aber habe z.B. nirgendswo Tabellen gefunden wie hoch die Subventionszahlungen pro Hektar Land oder pro Tier dieser oder jener Güteklasse sind.
Hauptproblem 3: Vertrauen.
- Mein vielleicht unbedarftes Controlling sagt mir dass wir in einer Bandbreite liegen wo es ungefähr ok ist. -
- Immer wieder wird mir von verschiedenen Seiten "zugesteckt" was bezüglich des Projektes nicht gut läuft für mich; ich höre zu und gehe dem nach, muss aber leider auch sagen dass ich die generelle Erfahrung gemacht habe, dass die Rumänen von einer Neider- und Eifersuchts - "Mentalität" "getrieben" sind, vieles schlecht gemacht wird und so weiter und so fort und "Aussenmeinungen" über gleich was auch mit höchster Vorsicht "zu geniessen" sind.
Perfekt wäre ich würde eine Art Agro-Berater finden der mir klipp und klar sagen kann was bezüglich des Projektes der zu erwartende Input- sowie Output ungefähr sein kann.
Meine eigene Rechnung ergibt:
- kleine Schaf-/Ziegenhalter unter 1000 (++) Tieren sind auch mit Subventionen im besten Fall nur knapp rentabel.
Das war's für heute, Gruss, Adrian
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