Autor: RolfNicoleta
Datum: 24.03.16 21:43
Hallo Ani
Wie gesagt, als schweizer ist man sich bewusst, dass (zur Zeit noch) es kein Land gibt in dem man so ring sein Geld verdient wie hier. Das ist einfach fakt. Wer in der Schweiz nicht Kohle auf die Seite bringt ist ein Depp der über den Verhältnissen lebt.
So, zu deiner Frage. Vieleicht habe ich noch ein paar Gene von meiner Grossmutter, die hier Kleinbauer war.
Direkten Bezug zur Landwirtschaft habe ich in dem Sinn nicht. Lebe zwar ländlich, habe noch verwandte die den Kühen nachrennen aber das wars auch schon.
Hier in der CH müsste ich mit meiner Frau doch noch weiterarbeiten. Und hier gibts nur eins: Dran bleiben. Standart mithalten. Wir können nicht zurückschalten. Geht von der Mentalität her nicht und vom wirtschaftlichen Umfeld.
In Rumänien dann müssten wir eigentlich gar nicht arbeiten. Also den ganzen Tag cool rumliegen und so.
Und irgendwie würde es mir (im Moment noch in Gedanken) gefallen in Rumänien ein Haus zu bauen (ganz klar nach schweizer Standart - ökologisch und ökonomisch sinnvoll und für die nächsten x Jahre)
mit Umschwung, so dass ich den Nachbarn zwar noch sehen kann (ev. mit dem Feldstecher) Ihm aber keinen Stein mehr in den Garten werfen kann.
So, was tu ich jezt den ganzen Tag. Könnte ja ein Geschäft aufmachen. Würde wahrscheinlich problemlos mit der Zeit in die Gänge kommen und dann, ja siehe da wirft es wieder Geld ab. Und ich bin wieder da wo ich jetzt bin.
Dazu vielleicht eine kurze erklärung wie ich das so sehe. Ich vergleiche Rumänien mit anderen ärmeren Ländern. Wie Kolumbien wo ein sehr guter Freund ausgewandert ist.
In den ärmeren Ländern haben reiche Leute sehr viel Geld, arme gar kein Geld. Was machen die Reichen. Die investieren. Gehen an die Börse, kaufen grosse Objekte. Was macht der arme? Er kann sich nichts kaufen. Kann nicht in ein Geschäft investieren. Er geht und arbeitet für den Reichen. Kannst du da jetzt mit 2-300'000.-- Euro in Rumänien bescheiden einsteigen, läufts wahrscheinlich wie bei meinem Freund in Kolumbien nach kurzer Zeit sehr gut.
Das mit dem Wald - Die guten Bäume verkauft man, die schlechten nimmt man als Energiequelle. Das gesammte dann pflegt man. Alt gegen neu. Also den Wald verjüngen.
Die Obstplantage - Den eigengebraucht dekt man ab, den rest verkauft man auf dem Markt, Vielleicht macht man Apfelsaft, kombiniert mit Birnen oder Beeren. So in der Art.
Bei den Trauben dann kähme wohl schon ein wenig mehr Ehrgeiz zum vorschein. Ganz klar in die Richtung Weinproduktion. Erst halt sehen, was gut wächst. Müsste wohl ein Pinot Noir (Blauburgunder) geben. Denke nicht dass es Bordeaux oder Beaujolais wird. Aber müsste man sehen. Wann die Traube gut wachsen würde wäre das was wert.
Unter dem Srich, also mehr Hobby als Geschäft. Und doch, wann ich wieder rechne, an die Zukunft denke. Knallhart kalkuliere, wird die Landwirtschaft in den nächsten Jahren, 20-30 Jahre einen Aufschwung erleben. Immer mehr Menschen auf der Kugel, immer weniger nutzbare Flächen. 1+1 zusammenzählen. Darüber hinaus wäre Rumänien noch predestiniert für Bioanbau.
Auch hier, als übrigens kein Grüner oder Aussteibertyp, müsste es ein mix zwischen Traktor und Pfers sein. Was leicht von der Hand geht, (mähen, sähen, transportieren ect.) mit dem Pferd. Was streng ist (Plügen, Dreschen, Maissilage ect) mit der Maschine.
Aber wie gesagt, zur Zeit sehe ich es wahrscheinlich noch ein wenig romantisch das Ganze.
So jetzt würd mich dann noch rasch wunder nehmen was die schwärzliche bedeutet?
Und wann ich noch so direkt fragen darft, was machst Du so dort in Rumänien?
Gruss Rolf
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