Vom 12.08-24.08.05 sind wir in unsere Partnergemeinde nach Scholten (Siebenbürgen) gefahren, um dort die Fassade des Pfarrhauses zu sanieren. Dabei unterstützte uns ein lokaler Maurer, namens Kamikaze.
Wir, das sind fünf Jugendliche aus Benthe, Ronnenberg, Northen und Mathias Wagner aus Karlsburg (Siebenbürgen). Begleitet wurden wir von Pastor Friedrich Strauß. Auf der Fahrt übernachteten wir in Ungarn. An der rumänischen Grenze verbrachten wir 3,5 Stunden und vertrieben uns die Zeit damit, unseren Autobus Stück für Stück Richtung Grenze zu schieben.
In Scholten stießen Pastor Gerhard Servatius-Depner und ein paar Jugendliche aus dem Ort zu uns. Wegen Mariä Himmelfahrt - orthodoxer Feiertag - konnten wir allerdings erst am Dienstag mit der Renovierung des Pfarrhauses anfangen. Dank dieser "Zwangspause" hatten wir Gelegenheit die Umgebung kennenzulernen. So besichtigten wir die Kirchenburgen in Meschen und in Mediasch, die für Siebenbürgen charakteristisch sind und auch die Karlsburger Burg.
In Mediasch machten wir erste Erfahrungen mit dem rumänischen Gemüsemarkt.
Am Dienstag fingen wir dann gleich richtig mit der Arbeit an. Dank den Anweisungen des Meisters kamen wir gut mit den Arbeiten voran.
Die rumänischsprachige Dorfjugend lernten wir bei der Arbeit auch kennen. Trotz der unterschiedlichen Sprache, die dann und wann zu Missverständnissen führte, war es eine harmonische Zusammenarbeit.
Leider regnete es täglich, was uns aber nicht die gute Laune nehmen konnte. Beim allabendlichen Singen mit Gitarrenbegleitung hatten wir besonders viel Spaß.
Dank der sehr guten Verpflegung durch das angrenzende Altersheim konnten wir auch die kulinarische Vielfalt des Landes entdecken.
Auch mit der Verständigung hatten wir keine Probleme, da dieses Gebiet ursprünglich im 12. Jhd. von deutschen Einwanderern besiedelt wurde und die deutsche Sprache hier noch immer gesprochen wird.
Dieser Umstand erleichterte es uns, mit den Menschen im Altersheim und im Dorf in Kontakt zu kommen, denn es war uns sehr wichtig, nicht nur unsere Arbeit fertig zu bekommen, sondern auch die Gegend und die Einwohner des Dorfes kennen zu lernen.
So aßen wir täglich mit den alten Leuten im Heim und besuchten deutschsprachige Einwohner des Dorfes, die durch frühere Besuche der Gemeinde Benthe schon gute Bekannte des Pastors waren.
Der Heimleiter ermöglichte es uns, an einem Tag einen Bauernhof mit Kühen zu besuchen, wo wir uns dann auch beim Melken versuchen durften.
Der ständige Regen hielt uns zwar nie davon ab, gute Laune zu haben, leider konnten wir aber nicht, wie geplant, mit unserer Arbeit vorankommen, was dann und wann doch etwas Unmut aufkommen ließ.
Wir hatten uns vorgenommen, die Fassade des Hauses auszubessern, eine Isolierung gegen Bodennässe anzubringen und alle Fenster und Türen zu reparieren, sowie diese neu zu streichen.
Außerdem kam noch Gartenarbeit hinzu, die wegen des Regens oft unterbrochen werden musste.
Leider konnten wir nicht alle Renovierungsarbeiten, die wir uns vorgenommen hatten, wegen des schlechten Wetters noch beenden können. Aber das Haus wurde inzwischen durch Kamikaze und die Helfer vor Ort fertig gestellt, so dass unser Ziel, das ursprüngliche Pfarrhaus für alte Menschen als Wohnstätte mit Betreuung herzurichten, letztendlich doch noch erfüllt ist.
Für uns waren die Zusammenarbeit und der gesamte Aufenthalt hier in Scholten eine Erfahrung, die wir sicher noch lange positiv in Erinnerung behalten werden.