Mit dem Wohnwagen 2011 durch Rumänien

Hallo Reisefans!
Hier unsere Reiseroute, 13 Tage durch Rumänien 27. April bis 9. Mai 2011. Ziel war der Soldatenfriedhof in Focşani, wo mein Großvater beerdigt wurde und ich im Internet vorab die Grabstelle (www.volksbund.de) ausfindig machen konnte.
Eigentlich wollten wir die Donau entlang bis ins Donaudelta fahren. Im Rumän.- Fremdenverkehrsamt München wurde mir aber wegen fehlender C-Plätze abgeraten. Deshalb richteten wir unsere Tour nach der Karte "Campingplätze Rumänien" aus die ich dort erhalten hatte. Eine gute Entscheidung!
Es war auch eine Grundbedingung, wir wollten nirgends frei stehen, sondern immer auf Campingplätze.
Die Zuordnung der Plätze auf dieser Karte war für uns eine ständige Herausforderung. Wir konnten die zugehörige Beschreibung der auf der Kartenseite gefundenen CP erst nach langen hier mit Nr. um die Suche mit dieser kostenlosen Karte zu vereinfachen.

Da wir in Südbayern wohnen erfolgte unsere Anreise über München, BAB nach Deggendorf, der Donau entlang via Passau, Linz, (1.Übernachtung). Durch die Wachau, Achtung! ab Krems wird die Straße ohne Vorwarnung zur Autobahn. Ich bin mir aber nicht sicher ob diese Straße S5 pickerlpflichtig ist. Wer sicher gehen will und die Straßengebühr sparen will z.B. Wohnmobile über 3,5 to, sollten bereits in Melk zur B1 auf die andere Donauseite wechseln.
Wir fuhren die BAB weiter durch Wien, überquerten die Grenze nach Ungarn in Nikelsdorf, bogen dann wieder von der Autobahn ab um in Komarom zu Übernachten, (CP hinter Hotel Juno ist mit 12,50 Euro am billigsten. Die anderen beiden vorher an der gleichen Straße haben Thermalbad und kosten 25,-Euro). Weiter entlang der Donau über Esztergom der ehemaligen Hauptstadt Ungarns (Besichtigung).
In Budapest wieder auf die Autobahn, bis Kecskemet, dann die Str.44 zum ungarischen Thermalbad Cserkeszölö. Hier erholten wir uns ein paar Tage, um Schwung für unsere erste Rumänientour zu holen.
(Kürzester Weg, Mering bis Csekeszölö 900Km)

Tag 1. Cserkeszölö nach CP (Nr.4) Route Roemenie in "Minis" bei Arad -200Km (freies W-Lan) Region: das Banat und nahe bei Ungarische Batschka, Kreis Arad
Entlang der Str.44 nach Gyula, Grenzkontrolle: Personalausweis und die Fahrzeugscheine des Autos und des Wohnwagens interessierten. Nachdem anscheinend die Gewichte der Fahrzeuge nicht ersichtlich waren, wurde ich nach dem Gewicht des Autos und des Wohnwagens befragt. (Ich vermute dass der Wohni nicht schwerer als das Auto sein darf?) Nach 5 min war alles erledigt. Ab hier wird es die Str.79a, Varsand, Chrisineu-Cris immer richtung Arad. Die E671 war gut, deshalb wollte ich gleich eine braune Straße testen. Über Zarand, Seleus, Pancota, Siria, Covasint nach Minis zum Camping. Diese Straße war schlecht, etwa 25 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit wegen der vielen Schlaglöcher.
In Siria und Covasint gab es viele tolle neue Häuser mit Türmchen und exzelenten Schmiedeeisernen Toren, teilweise fertig oder auch noch im Rohbau. Wie wir hinterher erfuhren handelt es sich um die Paläste von Zigeunern, die alten Leuten ihre Grundstücke billig abkaufen und sie dann verjagen. Die niedrigen Zigeuner arbeiten für ihre Könige für Essen und wenig Lohn. Irgendwo unterwegs erfuhren wir, daß es 3 Arten von Roma gibt. Die einen Arbeiten, die anderen Betteln, und die dritten Stehlen.
Tag 2. Minis nach "Saliste" (CP Nr.39) Salisteanca Rudi und Ella (freies W-Lan) -230Km Region: Transsilvanien oder Siebenbürgen, Kreis Sibiu Die E68 (7) über Deva nach Sibiu ist nicht gerade die beste, es wurde aber Ausgebessert. Erster Eindruck: Viele LKWs, Autobahn fehlt, Autohäuser, Baumärkte und Supermarktketten sind alle schon da, mit gleichen oder sogar höheren Preisen als bei uns. Und es wird gekauft.

Tag 3. Vom CP aus besuchten wir "Sibiu" ehemals Hermannstadt -22Km Region: --Siebenbürgen Neu Renovierte Altstadt, der Bürgermeister sei ein Deutscher. Kulturhauptstadt 2007.

Tag 4. Saliste nach "Carta" (CP Nr.37) Salcia Batrana-Deoudewilg -80Km Reg:--Siebenbürgen, Kreis Sibiu Von hier wollten wir die Transfagarasanul Str.7c bis zum See Lacul Vidraru befahren. Vom CP aus ist aber nach ca. 25km Ende. Die Straße wird wegen Schnee erst ab mitte Juni geöffnet, doch bis zur Seilbahn Cab.Balea Cascada ist offen. Möglichkeit zum Skifahren.

Tag 5. Carta nach "Bran" Draculaschloss -115Km Region:--Siebenbürgen, Kreis Brasov (CP Nr.14) Vampire Camping 15,-Eu nach Verhandlung, wollte 17,50 (freies W-Lan)
Die Besichtigung des Schlosses hat uns gefallen! Vampire gab es keine, alles Filmklamauk.

Tag 6. Bran nach "Brasov" ehemals Kronstadt -35Km Region: --Siebenbürgen, Kreis Brasov (CP Nr.15) Camping Dirste 65,-Ron. (freies W-Lan in der Gaststätte wenn man isst oder trinkt) Das Gas am Auto blieb hängen, deshalb suchten wir in Brasov eine Autowerkstatt auf.
Am Abend wollte ich noch kurz ins Internet, dabei bekam ich mit, daß Zigeuner in der Gaststätte zu Abend gegessen haben, nichts Bezahlten und Zielstrebig an der Rezeption vorbei auf den CP gehen wollten. Da es Regnerisch war stand meine Frau dunkel Angezogen am Weg innerhalb des Campingplatzes und wartete auf mich. Nachdem die Gruppe sie stehen sahen, drehten sie plötzlich um, setzten sich in ihr Auto und fuhren nach einer kurzen Diskussion ab. Ich denke dass sie in meiner Frau einen Securiti vermuteten und deshalb umkehrten. Ein Auto im Platz aus GB hatte die rechte Seitenscheibe verklebt.
Hier fühlten wir uns nicht sicher. Zu großer Platz, Betreiber hat keine Übersicht.
Tag 7. Brasov nach "Focsani" -- 230Km Region: --Moldau, durch Kreis Covasna, Buzau nach Vrancea Auf CP Dirste wollten wir keine weitere Nacht verbringen, (gefährlicher wäre da wohl der Tag wenn alle Campinggäste sich in der Stadt befinden.) Da es weiterhin regnerisch war verzichteten wir auf die Stadtbesichtigung von Brasov und fuhren die Str.10 nach Buzau, (sehr schöne Strecke komischerweise war das Wetter hier besser) dann die (Str 2) E85 nach Focsani.
Hier befindet sich direkt neben der Umgehungsstraße der von mir gesuchte Soldatenriedhof. Wusste ich aber erst hinterher, nachdem ich mit dem Gespann durch die Stadt gefahren war und mehrmals fragte.
Das Areal ist gepflegt und befindet sich in einem guten Zustand. Leider gibt es in der Umgebung keine Campingplätze. Nach einer Empfehlung und Anfrage durften wir kostenlos im Parkplatz des Hotels Solaris Übernachten. Abendessen und Frühstück im Hotel.
Um Focsani ist Weinbau, die Gegend flach und eben.

Tag 8. Focsani nach "Manastirea Humorului" -265Km (Cp Nr.41) Cristiana Region: --Bukowina, durch Kreis Bacau, Neamt, Iasi, Suceava
Landschaftlich ist die Bukowina reizvoll, ähnlich wie bei uns in den Voralpen zwischen Oberammergau und Garmisch. Besichtigung des Frauenklosters und mitfeiern einer orthodoxen Frauen-Messe. Für uns Erz-katholischen Bayern eine neue Erfahrung.

Tag 9. Str.E 576 Humorului über Bistrita nach Dej,(CP Nr.21) "Nires" Region: --Siebenbürgen, Kreis Bistrita, Nasaut, Cluj
Landschaftlich reizvolle Strecke, gute Straße aber viele Ortschaften. -220Km
In der Beschreibung steht dass eine Straße 500m nach dem Bahnhof beginnt. Also durch die Stadtmitte mit unserem Gespann, aber nirgendwo der Bahnhof. Er liegt, wo auch sonst- an der Umgehungsstraße und der Wegweiser nach Nires ist dort auch nicht zu übersehen. Schöner Platz.

Tag 10. Nires, Erholungstag. Spaziergang, guten offenen Wein gekauft und Verkostet.

Tag 11. Nires, über Cluj Napoca, Turda(Str.75) nach (CP Nr.3) Gyopar "Rimetea" -120Km
Region:--Siebenbürgen, Kreis Alba
In Turda wollten wir die Salzmine Besuchen. Wegen einer Veranstaltung überall Stau. Wir sind froh als wir aus der Stadt raus sind und richtung Campingplatz fahren können.
Super gepflegter Platz, doch m.E. nichts für Gespanne. Wir konnten aber innerhalb des Geländes auf einer Straße stehen. Es werden Häuschen vermietet. Feriendorf. Tolle Gegend.

Tag 12. Rimetea, Aiud (Str.1 E81), Alba Julia, Sebes (Str.7 E68) nach (CP Nr.30) "Aurel Vlaicu" -90Km, CP fast am ende des Ortes. Kostenloses W-Lan Region -- Siebenbürgen, Kreis Hunedoara

Tag 13. Wir verschwinden über Arad wieder aus Rumänien und Relaxen wie zu Beginn unserer Reise noch ein paar Tage in Cserkeszölö. -370Km; Auf der Heimahrt habe ich mich noch über die Ungarn geärgert.
An einer Tankstelle kurz vor der Grenze Nickelsdorf kaufte ich mir das Pickerl für Österreich, 9,95 Euro statt 7,90 Euro, also immer erst nach der Grenze kaufen!

Fazit: Landschaftlich wunderbar. Leute durchwegs sehr freundlich und hilfbereit, aber auch Zigeuner.
Sprachlich ging es uns in Rumänien besser als in Ungarn. Die Jugend spricht Englisch.
Unsere Route war mit dem WoWa problemlos fahrbar. Ein Wohnmobil wäre m. E. aber vernünftiger. Seitenstraßen sind fast nirgends Geteert. Große Löcher und fehlende Gullydeckel sind normal.
Alle !!! Bahnübergänge sollten mit höchstens 1 Km/h befahren werden. LKW machen immer Druck, denen sind die Schlaglöcher aber auch egal. Im Hinterland wurden wir bestaunt als kämen wir vom Mond, uns ging es mit den Pferdegespannen aber ebenso, es ist wie Deutschland vor mehr als 60 Jahren. Auch sollte man sich nicht allzu viele (ca.200) Kilometer als Tagesetappe vornehmen.
Autobahn gab es auf unserer Route nicht, und die Hauptstraßen führen immer durch Ortschaften die aber oft 5-10 km lang waren. 40Km/h Schnitt, mehr ist nicht drin. Geschwindigkeitskontrollen finden überall und ständig statt. 17,50 Euro war die teuerste Übernachtung für 2 Personen mit PKW und WoWa.

Ich möchte mich bei www.tamisier.de www.rennkuckuck.de und www.Karpatenwilli.com Bedanken.
Ohne diese Internetseiten hätte ich diese Reise möglicherweise erst gar nicht begonnen. Weiter sind auch die Seiten www.campings-in-roemenie.nl, www.camper-55plus, www.campen.de und www.romaniacamping.ro/de empfehlenswert.

Anzumerken wäre evtl. noch die Reisezeit. Ich würde zukünftig erst ab mitte Mai fahren. Bei uns war es teilweise noch sehr kühl, weil auf den Gipfeln der Karpaten Schnee fiel, während es unten regnete.
Ich hoffe, dass ich mit diesem Bericht jemanden die Entscheidung eine Rumänienreise zu unternehmen erleichtern konnte. (ca. 2200Km in Rumänien, 4500Km gesamt)

Mit freundlichen Grüßen,
Herbert und Gertraud Pickl