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Rumänien-Forum allgemeine Themen (Rumänienforum)

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 Rumänen
Autor: wrollykey 
Datum: 19.02.21 04:41

Wer kann mir helfen ? Das soll jetzt keine Kritik an Rumänen allgemein sein. Ich bin sehr weltoffen, viel gereist und international beruflich tätig. Ich würde nur gern die Hintergründe verstehen.

Nun meine Fragen:
- Tendieren Rumänen dazu sehr rechthaberisch und stur zu sein ? Ich habe jetzt mehrere kennengelernt nicht nur Männer und es muss oft deren Willen durchgesetzt werden ansonsten wird man immer wieder angerufen, überredet bis man nachgibt egal um was es geht
- ist es normal Zärtlichkeiten in Öffentlichkeit offen zur Schau zu stellen ?
- Ohne Ankündigung wird oft vor mein Haus, Wohnung auf mich gewartet trotz meiner Bitte dies nicht zu tun
- Es wird generell gegen Normen, Verbote verstossen
- Es wird unüberlegt gehandelt bei Verabredung im Park also einem Date mit Freund wird eine Haarschneidemaschine mitgebracht und ich soll ihm da im Park die Nackenhaare abrasieren (für mich ist das wirklich seltsam), man macht sowas eher zu Hause
- Keinerlei Lebensplanung, hat 3 Motorräder gekauft, aber besitzt sonst nichts - hier würde man eher in Wohneigentum investieren was für ihn auch möglich wäre

Und dann noch eine Frage zum Thema Familie obwohl seine Ehe kaputt war lebte er weiter mit Frau und Kind unter einen Dach 10 Jahre zum Wohl des Kindes - sind Scheidungen in Rumänen selten ? Handhabt man das so ?

Desweiteren würde ich gern wissen, ob es viele traumatisierte Menschen gibt in Rumänien. Die Exfrau von meinen Freund, Rumänin, hat eine Persönlichkeitsstörung und mein Freund leidet auch unter seelische und psychische Verletzungen



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 Re: Rumänen
Autor: Opa Tim Noris 
Datum: 21.02.21 09:22

So ein Quatsch, schau doch in deine Nachbarschaft, meinst die sind anders ?
Ich hasse auch nicht die US-Amerikaner per se bloß weil ich ihre Ideologie und ihre Außenpolitik nicht mag und nicht will.
Da sind ganz andere Kaliber am Werk als du und ich, wir Würstchen.
Homo Sapiens Electronicus spinnt halt... und zwar gewaltig.

Tim :-)

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 Re: Rumänen
Autor: Hinta 
Datum: 02.03.21 23:45

Scheidungen sind schon seltener als in Deutschland. Das liegt zum großen Teil am begrenzten Wohnraum.
Meist leben junge Menschen bis zu ihrer Heirat bei ihren Eltern und ziehen erst mit dem Ehepartner zum ersten Mal in eine eigene Wohnung. Wenn die beiden dann eine Wohnung zusammen kaufen, wird sie meist gehalten um dem Kind etwas zu hinterlassen. Geschiedene Ehepartner ziehen dann oft auch im Erwachsenenalter wieder zu ihren Eltern zurück.
Die Singlehausstände wie hier, sind nach meinen Beobachtungen nicht so anzutreffen.

Zum Haareschneiden im Park: es ist schon eher ungewöhnlich. Jedoch leben Rumänen mehr auf der Straße als hier. Sprich sie schwätzen auch mal ausgiebig auf der Straße, benutzen das Auto weniger und laufen auch mal eine halbe Stunde am Stück von ihren Bekannten heim um Busgeld zu sparen. In kleineren Orten haben sie vor ihren Häusern Bänke stehen, wo sich die Älteren hinsetzen und einfach mal die Umgebung beobachten. Es ist etwas weniger anonym dort und das soziale Leben findet außer in größeren Städten auch außerhalb der vier Wände statt. Das erklärt vielleicht warum der Park als erweiterter Garten begriffen wird.

Ob sie traumatisierter sind als hier, ist schwierig zu beantworten. Das Leben ist auf jeden Fall härter. Es gibt wenig Spielraum sich nach oben zu verbessern, viele kommen nur gerade so trotz Arbeit über die Runden. Das führt natürlich zu Verbitterung, Erschöpfung und Lebensunlust.
Es gibt auch viel weniger Hilfsangebote z.B. psychotherapeutische Unterstützung. Wenn die Familie einen Schicksalsschlag erleidet z.B. einer zum Pflegefall wird, dann bleibt die Versorgung komplett an der Familie hängen. Reha, Pflegeheime usw. gibt es einfach nicht.
Auch Alkoholsucht ist weit verbreitet. In fast jeder Familie gibt es alkoholkranke Mitglieder, die von den anderen ertragen und mitgetragen werden müssen. Kurzum, es gibt aufgrund der schlechten finanziellen Lage und der schlechten Krankenversorgung und fehlenden sozialen Absicherungen viel weniger Möglichkeiten dem Elend zu entfliehen, wenn man hineingeboren wurde oder mitgefangen wird.

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 Re: Rumänen
Autor: schaessburger 
Datum: 03.03.21 06:23

@ Hinta
Guter Beitrag ! Das Meißte - aber nicht alles, auf den Punkt getroffen.

Ob die Rumänen das Auto weniger benutzen, würde ich ganz stark bezweifeln. Evtl nur dann wenn sie keines haben. Ansonsten...auch aufs stille Örtchen....-)

Die psychotherapeutische Unterstützung kannst du auch hier in D vergessen. Genau so die Pflegeheime oder Hilfen im Falle einer Sucht. Alles Augenwischerei und Abzocke. Leider....

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 Re: Rumänen
Autor: Joachim 
Datum: 03.03.21 10:49

Guter, sachlicher Beitrag Hinta.
Seit langer Zeit wieder einmal etwas Positives hier im Forum.
Zum großen Teil stimme ich Dir zu.
Trotzdem gibt es in den letzten 30 Jahren Veränderungen auch gibt es große Unterschiede zwischen Stadt und Land und west- und östlichen Gebieten.
Joachim

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 Re: Rumänen
Autor: Hinta 
Datum: 04.03.21 00:09

Danke für das Lob :-) Ja, mehr und mehr werden auch westliche Verhaltensweisen übernommen, schon allein dadurch, dass so viele im Ausland arbeiten.

In der Anfrage von wrollkey ging es ja um eine Beziehung zu einem Rumänen, wenn ich es richtig verstehe.
Dazu muss man sich vor Augen führen, dass Rumänien eine ganz andere Geschichte hat als Deutschland. Nüchtern betrachtet kann man sagen, dass es in Rumänien seit fast einem Jahrhundert kein gesundes, politisches System mehr gibt. Jahrzehntelang litten sie unter der kommunistischen Diktatur, die dann in das jetzige korrupte System überging, bei dem Politiker Korruption sogar offen zelebrieren, und Recht und Gesetz hinbiegen um sich selbst begnadigen.

Ganze Generationen haben daher ihr Leben ausschließlich mit einem Gefühl der Ohnmacht und Machtlosigkeit verbracht, anders als in Deutschland wo das Vertrauen in den Rechtsstaat (trotz Korruption, die in D genauso, nur viel subtiler stattfindet) überwiegend noch vorhanden ist. Das erklärt wohl warum der Bekannte eben auch Verbote und Normen so offen missachtet. Er hat es sich einfach von den Großen abgeschaut.

Auch die starke Fokussierung auf die Familie ist eine Folge der Rechtslosigkeit. Da dort soziale Sicherungssysteme wie Wohngeld, Hartz4 usw. fehlen, ist ein Lossagen von der Familie in den meisten Fällen kaum möglich und man arrangiert sich zwangsweise mit den Eigenheiten des anderen und akzeptiert teilweise auch stark grenzüberschreitendes Verhalten.

Das Verhalten des Bekannten, das hierzulande übergriffig oder einmischend erscheint, z. B. unangemeldet aufzukreuzen, ist etwas was aus dieser Sozialisation entstanden ist. In Rumänien ist es zum Beispiel üblich Verwandte oder Freunde zu besuchen, wenn man zufällig in der Nähe ist. Und zwar unangemeldet, man steht dann einfach vor der Tür. Es stört dann auch nicht, wenn derjenige grade keine Zeit hat. Man sitzt dann als Gast einfach in der Ecke, während der Besuchte seiner Hausarbeit nachgeht.


Nichts desto trotz sollte man optimistisch in Beziehungen zu Rumänen gehen, da im Grunde die selben Werte geteilt werden wie hier: Gleichberechtigung der Frau; Wertschätzung von Bildung; Einstellung zur Arbeit als Notwendigkeit und Selbstverständlichkeit; Religion als Privatsache usw. Und man darf auch nicht außer Acht lassen, dass Rumänien wohl der einzige Staat in Europa ist, der Multikulti schon jahrhundertelang praktiziert und in dem drei Nationalitäten im Großen und Ganzen friedlich zusammenleben. Eine soziale Ader bringt wohl so jeder Rumäne von Haus aus mit sich.

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 Re: Rumänen
Autor: Joachim 
Datum: 04.03.21 10:33

Vollkommen richtig, ich bin da ganz deiner Meinung.
Zur Korruption möchte ich anmerken, dass ich die Korruption in Deutschland für sehr viel höher halte, als in Rumänien. Man hat nur in Deutschland die Korruption zu einem großen Teil legalisiert. In Deutschland käme keiner auf die Idee, zum Beispiel einen Polizei- oder Finanzbeamten zu bestechen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit würden die meisten Beamten sich darauf auch gar nicht einlassen. Bei uns laufen solche Sachen in Millionen und Milliardenbeträgen ab. Aber die Rumänen lernen von uns sehr schnell, auch dort wird es zum Risiko einen Beamten zu bestechen. Wo früher jeder Beamte genommen hat und das von Unten nach Oben verteilt wurde, wollen es heute die "Oberen" für sich alleine haben und nach unten nichts mehr abgeben. Dafür gibt es jetzt den sogenannten "Sozialstaat". Meine Meinung: " So lange in einem Staat, mehr Geld für "Rüstung", fälschlicher Weise heißt das Verteidigungsetat, es sind aber Militärausgaben, mehr Geld aufgewendet wird als für Sozialausgaben, läuft etwas Falsch. Da werden sich Deutschland und Rumänien immer ähnlicher. Bleibt bitte alle gesund.

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 Re: Rumänen
Autor: Hinta 
Datum: 05.03.21 11:09

Seh ich genauso. Die Korruption in D läuft viel ausgebuffter und geschickter ab. Auch denk ich, dass man sich auf diesen Ebenen nicht einfach plump Geld rüberschiebt, sondern Macht und Posten womit das Geld dann indirekt und entkoppelt von der Straftat reinkommt.
Der große Unterschied ist meiner Meinung nach, dass die Rumänen die Korruption in ihrem Land klar also benennen. Wenn ich mich in Rumänien vor 10 Leute hinstellen würde und so ein Statement abgeben würde wie "Unsere Regierung ist korrupt" gäbe es 10mal Zustimmung.

In Deutschland sieht es anders aus. Da kann man froh sein, wenn man aus solch einer Diskussion heil rauskommt und nicht als "Rechter", "Querdenker" oder sonstwas gebrandmarkt wird. In D ist man ganz toll darin sich gegenseitig einen Maulkorb zu verpassen.

Das ist der Unterschied zum rumänischen Volk. Nach 40 Jahren Kommunismus sieht es " klar".. In Deutschland werden die Schwachen hingegen gerade so mit Sozialleistungen ruhiggestellt, dem Mittelstand redet man ständig ein schlechtes Gewissen ein, weil es ihm angeblich so "gut" geht und um all die, die durchs Raster fallen (Pflegebedürftige, Rentner, Erwerbsgeminderte...) kümmert man sich nicht. Die zählen gar nicht und haben gar keine Lobby.

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 Re: Rumänen
Autor: Opa Tim Noris 
Datum: 10.03.21 18:14

Zu Hinta: stimme ich ganz und voll zu. Ein Zusammenbruch des Reichtags wäre auch eine Lösung um diesen Coronaquatsch und auch die Korruption was damit zusammenhängt zu beenden.


"- Keinerlei Lebensplanung, hat 3 Motorräder gekauft, aber besitzt sonst nichts - hier würde man eher in Wohneigentum investieren was für ihn auch möglich wäre"

wrollykey, wie alt ist der Kerl ? Als ich 40 wurde, frisch geschieden, Firma ging zuende, hab mir gedacht was soll's - wenn schon Midlifecrisis, dann richtig.
Motorrad gekauft und ab. Keine Ahnung wohin, einfach weg und Geld für Benzin im Tank.

Ich hätte auch gerne irgendwo im Park einem Mädel meinen Haarschneider gegeben, um meine Nackenhaare zu rasieren. Das hat nichts mit "Rumänisch" zu tun.

Gruß an euch alle,
Tim :-)

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 No Subject
Autor: Opa Tim Noris 
Datum: 12.03.21 14:22

Hinta, ich hätte es nicht besser formulieren können, Danke !!

Und... für Leute wie Dich hab ich was, das öffnet Augen nur denjenigen die das auch zulassen:
https://www.nachdenkseiten.de

Something's going wrong with the world today...

..and... I got a feeling that something's going wrong...

Aber... Chickenfoot ist eine Supergroup, entstanden aus einer Bierlaune mit Joe Satriani + Sammy Hagar auf Cabo San Lucas.
I got a feeling...

Achja, doppelt genäht hält besser.

Falls jemand nicht weiß was Cabo ist... die Südspitze von Baja California, da hat Sammy Hagar eine Kneipe aufgemacht, es heißt "Cantina", die besten Kunden waren die Jungs von Van Halen, deswegen haben sie ein Lied eingespielt: Cabo Wabo

Das Wirtshaus

Leider ist Eddie Van Halen von uns gegangen.

Als kleiner Gag, er mit Charlie

Gruß,
Tim :-)



Nachricht bearbeitet (12.03.21 15:59)

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 No Subject
Autor: Opa Tim Noris 
Datum: 20.03.21 21:00

"Und dann noch eine Frage zum Thema Familie obwohl seine Ehe kaputt war lebte er weiter mit Frau und Kind unter einen Dach 10 Jahre zum Wohl des Kindes - sind Scheidungen in Rumänen selten ? Handhabt man das so ?"

Ich hab auch so ein Beispiel, bei mir in der Straße, ist eine Frau eingezogen und ihr Mann hat ihr dabei geholfen. Schlau gemacht, sie haben sich nicht getrennt, aber die Wohnung für ihren Sohn genommen, wenn er mal soweit ist, weil die ist billig. Dann geht die Mama zum Papa zurück.
Ist eh bloß so eine Wohnung "pro Forma".
Der Sprößling geht mal in ein gut gemachtes Heim. Ich würde wetten, sogar der Kühlschrank ist dann voll. Damit der Bub ja nicht verhungert. Und die Mama kommt und macht die Wäsche. So erzieht man unlebensfähige Krüppel.

Gruß, Tim :-)



Nachricht bearbeitet (20.03.21 21:21)

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