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Fremde Welt der Sümpfe
3000 Kilometer hat die Donau zurückgelegt, bis sie in das Schwarze Meer mündet. Im äußersten Osten Rumäniens
bildet sie ein riesiges Delta, eine Wunderwelt der Natur. Drei mächtige Flussarme, dazwischen ein Labyrinth von Kanälen, weite Schilfflächen,
Sümpfe, Seen, Wälder. Eine Landschaft mit großer Vergangenheit, entstanden in 10.000 Jahren. Eine Landschaft, die sich ständig verändert,
denn die Donau sucht sich immer neue Wege zum Meer.
Viele der Menschen, die hier leben, gehören zu zwei Minderheiten in Rumänien, zu den Lipovenern und den Aromunen. Die einen, die Lipovener, sind vor
langer Zeit aus Russland zugewandert, die Aromunen hingegen sind die Nachkommen der Bewohner der ehemaligen römischen Provinz Makedonien. Viele verlassen
heute das Delta, weil die Arbeit dort knapp ist und der Lohn karg. Aber manche der Jungen bleiben doch, so die Familie Bildani. Sie züchten Schafe und
Ziegen auf dem Festland zwischen den Donauarmen und wollen dieses Leben nicht aufgeben. Sie glauben an die Zukunft der Menschen im Delta, nachdem nun die
Zukunft der Natur des Deltas gesichert ist. Denn bis zur Wende 1989 wurde das Delta rücksichtslos ausgebeutet, nach der Wende aber wurden weite Teile
des Deltas unter Schutz gestellt. Nun hat sich die Natur erholt, aber zugleich haben viele Menschen, die von der Ausbeutung des Deltas lebten, ihre
Existenzgrundlage verloren. Und doch, nach und nach kommen Natur und Menschen auch hier wieder in Einklang.
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